Grenzschilder auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich auf einem Grat im Karwendelgebirge in der Nähe der Bergstation der Karwendelbahn. (Foto: dpa Bildfunk, Goldmann)

Sperrungen & mautfreie Autobahnen

Das müssen Sie für die Fahrt nach Österreich wissen

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Wer jetzt in den kommenden Tagen und Wochen nach Österreich fährt, der sollte auf dem Weg dorthin einiges beachten. Einerseits gibt es erneut Fahrverbote in Tirol - diese sorgten schon im Sommer für viel Streit zwischen Deutschland und Österreich. Andererseits sind seit Mitte Dezember einige grenznahe Autobahnabschnitte mautfrei.

Pünktlich zum Beginn der Weihnachtsferien wird das österreichische Bundesland Tirol dem Ausweichverkehr wieder mit Fahrverboten und Dosierampeln den Kampf ansagen. Die Maßnahmen treten am Samstag (21. Dezember) in Kraft und gelten bis Mitte April jeweils an den Wochenenden und an Feiertagen. Sie sollen ähnlich wie die Fahrverbote im Sommer dafür sorgen, dass Autofahrer möglichst lange auf der Autobahn bleiben.

Belastungsgrenze erreicht

Die Landesregierung in Tirol will so Staus und Behinderungen in kleinen Orten vermeiden - und nimmt dabei einen Verkehrsstreit mit Deutschland in Kauf. Während Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur erreicht sieht, riet Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Oktober mit Blick auf die neuerlichen Fahrverbote vom Skiurlaub in Österreich ab.  

Auch weil jährlich rund 2,4 Millionen Lastwagen über den Brenner fahren, ist die Verkehrsbelastung zuletzt zum wichtigsten politischen Thema in Tirol geworden. Hinzu kommen die für das Bundesland wichtigen Touristen, die zu einem großen Teil mit dem Auto anreisen.

Neben den Fahrverboten an Wochenenden in den Sommer- und nun in den Wintermonaten setzen die Tiroler an verkehrsreichen Tagen etwa auf eine Blockabfertigung von Lastwagen an der Grenze, was in Bayern oft zu Staus führt. Auch die Befreiung einiger grenznaher Autobahnabschnitte von der Maut soll kleine Orte in Tirol und in anderen Bundesländern entlasten - eine Maßnahme, die Pendlern und Skitouristen Vorteile bringt.

Reisende stehen bei Hopferau auf der A7 im Stau.  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Reisende stehen bei Hopferau (Schwaben) auf der A7 im Stau.

Ampeln und Sperrungen

Die Winter-Fahrverbote gelten vom 21. Dezember bis zum 13. April, samstags jeweils von 7 bis 19 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 17 Uhr.

  • Betroffen sind Straßenabschnitte in den Tiroler Bezirken Kufstein, Reutte, Schwaz und Innsbruck-Land: So werden etwa die L211 (Unterinntalstraße, ab Kirchbichl in Fahrtrichtung Kufstein) und die L7 (Jenbacher Straße, zwischen Lärchenwiese und Jenbach) für den Durchgangsverkehr gesperrt.
  • Auf der Brennerstraße (B182), die parallel zur A13 (Brennerautobahn) verläuft, werden Dosierampeln den Verkehr regulieren, ähnlich wie auf einigen Straßen rund um Kufstein.
  • Im Bezirk Reutte sind die L69 und die L288 ab der Anschlussstelle Vils gesperrt.  

Insgesamt fallen die Fahrverbote aber nicht so umfangreich aus wie im Sommer. Damals waren zwischen Ende Juni und Mitte September rund 27 000 Autofahrer an gesperrten Ausfahrten wieder auf die Autobahn zurückgeschickt worden. Größere Verkehrsprobleme durch die Fahrverbote gab es laut Polizei an den betroffenen Wochenenden nicht.

Stau (Foto: SWR, Getty Images/iStockphoto)

Mautfreie Fahrt auf fünf grenznahen Autobahnstrecken

Aber es gibt auch gute Nachrichten für alle Winterurlauber: Rechtzeitig zum Start der Wintersportsaison können Autofahrer von Deutschland aus ohne Pickerl auf der Inntalautobahn bis Kufstein-Süd fahren. Seit 15. Dezember gilt auf dem Abschnitt ebenso wie auf vier weiteren vorwiegend grenznahen Autobahnstücken in Österreich Mautfreiheit. Die Änderung soll den Ausweichverkehr über Landstraßen und durch Orte verringern. Grenzpendler und Touristen sparten sich so die Vignette.

Zu den mautfreien Abschnitten zählen

  • neben der Strecke bei Kufstein (A12, Inntalautobahn bis Kufstein-Süd)
  • die Westautobahn (A1) zwischen dem Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord,
  • die Rheintal/Walgau-Autobahn A14 von Hörbranz bis Hohenems in Vorarlberg,
  • die Linzer Autobahn A26
  • sowie die noch zu bauende Bypassbrücke zwischen Linz-Hafenstraße und Urfahr auf der Mühlkreisautobahn A7.

Ortschaften werden entlastet

Speziell die Region Kufstein traf der Durchgangsverkehr im Winter stark; der Weg in manche Skigebiete führt hierüber. Bürgermeister von Orten beidseits der Grenze begrüßten nun die Neuregelung. Sie löse nicht mit einem Schlag das Verkehrsproblem in und um Kufstein, sagte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. Sie helfe aber, die Belastung zu reduzieren. (dpa)

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