#NachbarschaftsChallenge
Einkäufe erledigen, Rezepte vom Arzt oder Rezepte aus der Apotheke holen oder einfach telefonieren, damit sie nicht so alleine sind: wer über 65 ist und/oder ein geschwächtes Immunsystem hat, ist durch den Coronavirus gefährdet und an Wohnung oder Haus gefesselt.
»Liebe Nachbarn, sollten Sie über 65 Jahre alt sein und zur Risikogruppe gehören, möchten wir Ihnen unsere Hilfe anbieten...«
Viele Menschen in den Sozialen Medien haben deshalb Solidaritätsaktionen gestartet, um Menschen in ihrem direkten Umfeld zu helfen. In Facebook- und Whatsappgruppen bieten Freiwillige ihre Hilfe an, wie beispielsweise Daniela Kiesewetter aus Hamburg.
Baden-Württemberger helfen
Die Caritas Stuttgart will Menschen, die Hilfe brauchen, mit denen zusammenbringen, die helfen können:

Vernetzungs-Angebote für Baden-Württemberg
In Stuttgart und Umgebung bieten Ehrenamtliche auf Corona-Hilfeleistung.de Kinderbetreuung, Gassi- und Einkaufsservice an. Wer Hilfe sucht oder bietet kann sich hier anmelden.
Auf der Website wirhelfen.eu gibt es eine interaktive Karte, mit der sich Hilfsbedürftige und Helfende vernetzen können. Freiwillige können beispielsweise ihre Unterstützung beim Einkaufen oder der bei der Kinderbetreuung anbieten. Oder sie teilen Desinfektionsmittel, Zeit zum Reden oder stellen einen Fahrservice bereit.
Wer trotz Quarantäne nicht auf Sport verzichten will, findet auf helpunity.eu/stay-healthy Online Fitnesskurse, digitale Meetups und Angebote, um geistig fit zu bleiben.
Auf nebenan.de können sich Nachbarinnen und Nachbarn vernetzen. Nach eigenen Angaben hat die Plattform 1,4 Millionen Mitglieder (Stand: Dezember 2019). Durch die Coronakrise hätten sich fünfmal so viele Mitglieder neu registriert wie sonst. „Wir beobachten eine Welle der Solidarität“, schreibt nebenan.de. Die Aktivität auf der Plattform habe sich verdoppelt.
Gezielt den Menschen helfen, die in Quarantäne sind, können Freiwillige auf der Website quarantaenehelden.org. Dort kann man Menschen unterstützen, die eine Vorerkrankung haben oder sich momentan in Quarantäne befinden.
Kirchen streamen ihre Gottesdienste verstärkt und bieten über das Internet Seelsorge an, wie beispielsweise die evangelische Kirche in Deutschland:
Landesregierung bittet um Hilfe
Vor allem jüngeren Einwohner*innen solten bitte den von Corona betroffenen Menschen helfen - zum Beispiel bei Einkäufen oder anderen Erledigungen.
»Machen Sie Aushänge in Ihrem Wohnhaus, in ihrer Straße oder Viertel. Nutzen Sie die sozialen Medien, um sich zu vernetzen und Angebote mitzuteilen!“
Solidarität und Grundeinkommen für Selbstständige
Abgesagte Konzerte und Veranstaltungen bedrohen aktuell die Existenz von Künstlern und Freiberuflern. Aus diesem Grund mehren sich Solidaritäts- und Spendenaufrufe. Agenturen bitten mit dem Hashtag #AktionTicketBehalten Konzertbesucher darum, bereits gekaufte Tickets zu behalten und den Beitrag symbolisch zu spenden. Dadurch sollen die Künstler und Veranstalter vor der (Privat-)Insolvenz bewahrt werden. Freiberufler fordern außerdem ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Die Online-Petition haben (Stand vom 18.3.2020) bereits über 200.000 Menschen unterzeichnet.
NachbarschaftsChallenge-Idee kommt aus Österreich
Die Idee zur Nachbarschaftshilfe in Zeiten von Corona stammt übrigens aus Wien: Eine Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses hat einen Brief gepostet, in dem zwei Bewohner ihre Hilfe in Zeiten der Corona-Virus-Krise anbieten:
Applaus für Ärzte und Krankenschwestern
In Köln zum Beispiel hatten sich die Bürger abends an ihre offenen Fenster gestellt, um den "Corona-Helden" zu applaudieren. "Lasst uns mit einer Geste zusammenhalten und unseren Ärzten, Sanitätern, Krankenpflegern und all den Helden, die gerade jetzt für unsere Gesundheit und für unsere Sicherheit sorgen nach spanischem Vorbild danken", hieß es in der öffentlichen Facebook-Veranstaltung.