Mietacker - die Alternative zum Gemüseeinkauf

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Vielen Menschen fehlt der Platz, um selbst zu gärtnern oder Gemüse anzubauen. Mietäcker sind eine Alternative und helfen, Geld zu sparen bei den hohen Lebensmittelpreisen.

Mietacker: das Prinzip ist einfach

Am Beispiel Stuttgart-Möhringen, wo der Anbieter "Meine Ernte" ein Areal betreibt, lässt sich die Funktionsweise der Mietäcker einfach erklären. Ein regionaler Landwirt - in diesem Fall Bauer Klaus aus Möhringen - stellt seinen Acker zur Verfügung und pflanzt im Vorfeld schon rund 20 Gemüsesorten in den Boden. Darunter sind Kartoffeln, Möhren, Bohnen, Kohl, Gurken, Mais, Zwiebeln und vieles mehr.

Was müssen die Mieter der Äcker tun?

Zunächst müssen die Mieter entscheiden, welche Größe ihr Acker haben soll: 45 oder 90 Quadratmeter? Die Bewirtschaftungsdauer geht von Anfang Mai bis Ende Oktober. In diesen Monaten liegt es am Mieter, Unkraut zu jäten, zu gießen, die Pflanzen zu überprüfen und im Idealfall zu ernten. Zu den bereits vom Besitzer des Ackers voreingepflanzten Gemüsesorten gibt es auch noch Platz für eigene Pflanzen. Viele der Mieter platzieren dort Chilipflanzen, Tomaten oder Kräuter.

Welche technische Ausstattung und Gartenwerkzeug brauche ich?

Die Besitzer der Äcker, im Fall des Beispiels aus Stuttgart-Möhringen Bauer Klaus, stellen sicher, dass die Bewässerung gesichert und Werkzeug zur Bewirtschaftung vorhanden ist. Außerdem gibt es Lagermöglichkeiten für Harken, Schaufeln und andere Gartenwerkzeuge.

Ausstattung und Werkzeug für einen Mietacker wird vom Besitzer gestellt (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa Themendie)

Hobby Gärtner tauschen sich aus

Das Unternehmen "meine Ernte" hat für Tipps und Tricks und auch Problemlösungen eine WhatsApp Gruppe erstellt, in der sich die Hobbybauern austauschen und gegenseitig helfen. Andreas Dangel aus Möhringen hat bereits im zweiten Jahr einen Acker gemietet:

»Empfehlen würde ich so einen Mietacker allen Menschen, die Spaß, aber auch Zeit fürs Gärtnern haben. Egal ob Anfänger oder Profi – das mal für eine Saison ausprobieren kann man auf jeden Fall!«

Was kostet ein Mietacker und welche Nutzen habe ich davon?

Die Äcker kosten je nach Anbieter und Größe zwischen 200 € und 450 €. So beträgt die Miete für 45 m² Acker in Stuttgart-Möhringen 229 €, in Freiburg für 50 m² 199 €. Abwägen sollten die Mieter, ob Sie bereit sind, den Acker auch regelmäßig zu pflegen und zu bearbeiten. Nutzer sprechen von einem Zeitaufwand zwischen 5 und 8 Stunden pro Woche. Allerdings lohnt sich der Aufwand: Je nach Größe gibt es in Erntezeiten täglich etwas zu ernten - Gurken, Tomaten, Kräuter, Kürbisse, Kartoffeln, Fenchel, Zucchini und mehr. Rechnet man das mit den derzeit hohen Lebensmittelkosten gegen, kann es sich lohnen, "selbst Hand anzulegen".

»Für das 45 Quadratmeter-Beet zahlen wir von Mai bis Ende Oktober 229 €. Wenn ich aber mal zusammenrechne, was wir letztes Jahr alles geerntet haben...«

Gurken, Tomaten, Kräuter, Kürbisse, Kartoffeln, Fenchel, Zucchini - wer einen Mietacker hat, kann so einiges ernten und spart richtig Geld gegenüber dem Einkauf im Supermarkt (Foto: SWR)

An wen kann ich mich wenden, welche Anbieter gibt es?

Nicht nur der Anbieter "Meine Ernte" bietet Ackerflächen zur Miete an, auch "Ackerhelden" und "Acker4u" bieten die Möglichkeit Flächen zur Bewirtschaftung zu mieten. Eine Übersicht verschiedener - auch kleinerer - Anbietet bietet "Mikrolandwirtschaft".

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SWR