Expedition durch die Eiswüste

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AUTOR/IN
Christiane von Wolff
SWR1 Redakteurin Christiane von Wolff (Foto: SWR)

Minus 28 Grad ohne Strom und Heizung: Polar-Guide Hans Honold aus Blaubeuren verrät, wie er 26 Tage in der Eiswüste Grönlands mit Schlitten, Zelt und Maultaschen überstanden hat.

Grönland ist die größte Insel der Welt und zu 85 Prozent mit Eis bedeckt. Dieser Eispanzer speichert ein Zehntel des gesamten Süßwasservorkommens der Erde und nur sehr wenige Menschen haben ihn bis heute, von Küste zu Küste, durchquert. Einer von ihnen ist Hans Honold aus Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb.

Satellitenbild von Grönland. (Foto: IMAGO, WHA UnitedArchives015068)
Beeindruckendes Eisschild: So majestätisch sieht Grönland aus der Vogelperspektive aus.

Die Reise nach Grönland: Das ewige Eis?

Polar-Guide Hans Honold und seine Gruppe sind startklar und wollen von Kangerlussuaq im Westen Grönlands aufbrechen. Aber auf einmal hängt die Expedition am seidenen Faden...

»Das Schöne an dem Eispanzer ist die Stille. Die unendliche Weite. Man sieht das Licht. Ein unglaublich klares Blau. Wir haben ein unglaubliches klares Weiß. Das Orientieren ist nicht ganz so einfach. Und das Ganze macht eine Mischung aus, die unglaublich spannend ist.«

Es ist Honolds zweite Tour in Grönland. Mit im Gepäck ist die Erinnerung an die erste Tour, die beinahe tödlich endete.

»Wer Grönland durchquert hat, kehrt als Anderer zurück!«

Hans Honold und seine Gruppe kämpfen sich über den Eispanzer - die Umgebung ist weiß und einsam.

Eiswüste: Eisberge, Eisbären und eisige Kälte

Expedition durch das Eis Grönlands (Foto: Hans Honold)
Keine Wegweiser. Einfach nur nichts. Überall weiß. Die Karawane hätte keine Chance ohne ein sogenanntes Inreach-Gerät, mit GPS, Satellitentelefon und Kompass. Bild in Detailansicht öffnen
Hans Honold, Florian Schmidt und das ganze Team unterwegs auf Expedition in der Eiswüste (Foto: Florian Schmidt)
Mit sog. Pulkaschlitten ist die Gruppe unterwegs. Wichtig: inklusive Solarpanel, um Handy und Satellitentelefon aufzuladen. Und um Essen zu transportieren! Denn Polar-Guide Honold weiß: "Ohne Mampf kein Kampf". Bild in Detailansicht öffnen
Hans Honold, Florian Schmidt und das ganze Team unterwegs auf Expedition in der Eiswüste (Foto: Florian Schmidt)
Reicht zum Leben im und auf dem Eis: Solarpanel, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Essen. Rund 60 Kilogramm zieht jeder Expeditionsteilnehmer hinter sich her auf dem Pulka-Schlitten. Bild in Detailansicht öffnen
Hans Honold, Florian Schmidt und das ganze Team unterwegs auf Expedition in der Eiswüste (Foto: Florian Schmidt)
Co-Guide und Hans Honolds "Ziehkind" Florian Schmidt Bild in Detailansicht öffnen
Hans Honold, Florian Schmidt und das ganze Team unterwegs auf Expedition in der Eiswüste (Foto: Florian Schmidt)
Am Tag ist das Team durchschnittlich 8-10 Stunden auf den Beinen. Nach einer Stunde laufen gibt’s 15 Minuten Pause. Dann wieder eine Stunde laufen, Viertelstunde Pause usw. Bild in Detailansicht öffnen
Expedition durch das Eis Grönlands (Foto: Hans Honold)
In der Mitte des Eispanzers ein Stück Zivilisation von früher: eine verlassene Radarstation der Amerikaner aus Zeiten des Kalten Krieges. Und verrückt: tatsächlich ist noch eine Gruppe im Eis unterwegs. Sie macht die Route umgekehrt, von Ost nach West. Bild in Detailansicht öffnen

Wenn Geborgenheit an einem kleinen Stück Stoff hängt. Und Familie weit weit weg ist...

Klimawandel: Gletscher schmelzen schneller

Kurz vor dem Ziel, Tassilaq im Osten Grönlands, gibt es für Honold und seine Begleiter:innen erstmal keinen Grund zu Feiern.

Bittere Fakten: Grönlands Eis schmilzt. Die größte Insel der Welt hat sich schon heute um zwei Grad erwärmt...

Auf dem Eispanzer trifft Honolds Gruppe auf DYE2, eine verlassene Radarstation der Amerikaner aus dem Kalten Krieg. Eine Zeitreise beginnt…

Bereits vor der jetzigen Expedition hat Honold Forschende bei der Arktisexpedition MOSAiC begleitet – als Eisbärwächter. Und tatsächlich bekommt er es mit einem Eisbären zu tun...