Diskothek (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Bunte Lichter treffen auf Eiche rustikal

Aus der Ära der Dorfdiscos

Stand
AUTOR/IN
Sandra Helmeke
Corvin Tondera-Klein

Bis ein Trend aus den USA auch nach Deutschland rüber schwappt, hat vor allem im vergangenen Jahrtausend etwas Zeit gebraucht. Spätestens Mitte der 70er gab es aber selbst im hinterletzten Schwarzwald-Örtchen eine Dorfdisco.

Die lange Haare zurecht machen, in die engen Hosen (aber mit Schlag!) schlüpfen, aufs frisierte Moped steigen und ab zur nächsten Dorfdisco. So manch einer hat da jetzt schon ein altbackenes Wirtshaus vor Augen, das am Samstagabend mit blinkenden Lichtern, Schallplattenspielern und einem Mischpult zum Epizentrum der Unterhaltung auf dem Lande aufgemotzt wurde. Über das Phänomen "Dorfdisco" hat der Leiter des Zentrums für populäre Kultur und Musik in Freiburg ein ganzes Buch geschrieben - Erinnerungen von den 70ern bis Mitte der 90er.

 

Egal, ob es das Olymp in Enzweihingen, das Flic Flac in Gerlingen, der Rheinpark in Germersheim oder das Café Cairo in Pforzheim war - Ende der 80er, Anfang der 90er hat René Hagdorn aus der SWR1 Redaktion regelmäßig eben nicht nur in Stuttgarter Clubs, sondern auch in Dorfdiscos aufgelegt. In Netzhemd über dem Neon-Shirt versteht sich.

"Von den DJ-Kollegen aus der Stadt wurde man für solche Gigs immer belächelt. Musikalisch war es nicht immer ganz so anspruchsvoll, aber das wichtigste war, dass die Leute gezappelt haben - denn dafür habe ich aufgelegt. Weil nichts ist für einen Discjockey schlimmer, als gelangweilte Gäste, die einem klar machen: zu deiner Musik wackelt hier nicht mal ein Kuhschwanz!"

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Sandra Helmeke
Corvin Tondera-Klein