Eigentlich läuft sein Leben gar nicht so schlecht, aber ein bisschen mehr Prickel dürfte es schon sein. Karl Löffelhans sehnt sich mehr Leichtigkeit. Die Ehe mit Lydia ist in dem Stadium angekommen, in dem frau nicht mehr über liegen gelassene Socken und dreckige Fettpfannen lächeln kann.
Ehe-Flucht ins Gefängnis
Vor dem Kleinkrieg daheim nimmt Karl ausgerechnet im Gefängnis Zuflucht, wo er die Häftlinge auf den Hauptschulabschluss vorbereitet. Mit großer Leidenschaft und Wertschätzung diskutiert er selbst mit den schweren Knackis über Schillers Balladen und doppelte Verneinungen. Aus einer Laune heraus beginnt er einen Mailwechsel mit einer flüchtigen Bekannten, der sich bald zu einem gefährlich intensiven Austausch über die Liebe entwickelt.

Große Leichtigkeit und viel Humor
Ein charmanter Tagträumer ist dieser Karl, der anscheinend immer wieder Zeit für einen Schwatz hat, der so klug über das Leben sinniert, aber dann – Gott sei Dank - immer wieder über seine eigenen Sprüche zu Fall kommt. Staunend verfolgt man Karls Treiben, wie er als überzeugter Fahrradfahrer gegen die SUV-Panzer auf den Straßen agitiert, wie er die Gefangenen für die Poesie der Sprache begeistern will, aber in seiner Ehe keine richtigen Worte mehr findet. Zwischen Haltung zeigen und blindem Starrsinn verläuft eben manchmal nur ein schmaler Grat. Mit großer Leichtigkeit und viel Humor beschreibt Autor Kai Weyand, wie ein völlig normales Leben plötzlich aus dem Ruder zu laufen droht.