Spieleabend (Foto: IMAGO, Noah Wedel via www.imago-images.de; )

Spielenachmittag neu gedacht

Wenn aus dem Bücherregal der Spielefundus wird

Stand

Kreativ werden, Neues ausprobieren oder auch mal improvisieren? Das geht auch bei einem Spiele-Nachmittag oder -Abend. Klassische Spiele mit Würfeln oder Karten gehen immer und mit etwas Improvisation wird’s auch nicht langweilig.

Kreative Spiele ohne viel Aufwand

Seit Wochen immer wieder dieselben Brettspiele. Das wird so langsam langweilig. Zum Glück findet man aktuell alles Mögliche beim Aufräumen, Ausräumen oder Umsortieren. Viele Spiele kann man spontan ganz einfach spielen, ohne extra etwas einzukaufen. Einiges davon kann mit etwas Kreativität zum Spielen verwenden. Hier sind unsere Lieblings-Ideen zum Nachmachen:

Spielidee 1: "Finde den ersten Satz"

Im Regal stehen seit Jahren die gelesenen Bücher nur noch zur Deko. Man nehme also ein Buch und wählt einen Mitspieler als Spieleleiter aus. Die gewählte Person zeigt das Buch einmal herum, liest die Zusammenfassung auf der Rückseite vor und möglicherweise auch den Innenband. Jetzt geht es um den ersten Satz des Buches. Alle überlegen sich, wie der allererste Satz des Buches lauten könnte und schreibt es auf. Alles wird eingesammelt und vorgelesen. Was hierbei für spannende, lustige oder interessante Sätze herauskommen können, liegt ganz bei Ihnen.

Bücherregal (Foto: IMAGO, Pius Koller )

Spielidee 2: "Erfinde Dein Geschichten-Rätsel"

Vielleicht kommt dem ein oder anderen der Ansatz dieses Spiels bekannt vor. Das liegt vielleicht daran, dass „Black Stories“ nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren. Der Spielleiter nimmt eine Karte aus dem Stapel und liest den Satz auf der Vorderseite vor. Alle dürfen nun beginnen zu raten, was passiert ist. Es dürfen nur Fragen gestellt werden, die der Spielleiter mit „ja“ oder „nein“ beantworten kann. Ob man nun eine Ausgabe der „Black Stories“ besitzt oder nicht, irgendwann kennt man die Fälle. Jetzt kann die ganze Familie aktiv werden und eigene Karten, Fälle oder Geschichten gestalten und aufschreiben. So verliert das Spiel nicht an Spannung und für jeden ist was dabei.

Ein Klassiker, der auch immer geht, ist „Stadt, Land, Fluss“ und es braucht nichts, außer Papier und Stift. Hier kann frei entschieden werden, welche Themen genommen werden, abhängig davon wer mitspielt. Wenn die Kinder noch etwas lernen sollen, kann natürlich hier der Schwerpunkt bei den klassischen Themen wie Städten, Flüssen oder Politikern liegen. Genauso können Musikrichtungen, Lieder oder Künstler genommen werden. Auch für einen Lacher ist dieses Spiel immer gut, da auch beispielsweise „Ausreden für Zuspätkommen“ oder „Sieht man im Kühlschrank“ als Rubrik genommen werden können. Hier steht dem Einfallsreichtum der Mitspieler nichts im Wege!

Spieleabend (Foto: IMAGO, leungchopan)

Spiele-Klassiker selbst gebaut

Nach diesen Anregungen folgen noch ein paar Klassiker mit Würfeln, die immer wieder gespielt oder erweitert werden können, denn eigentlich hat doch jeder irgendwo noch ein paar davon rumliegen? Und nicht nur einfache Würfelspiele sind damit möglich ...

Spielidee 3: "Mensch ärgere Dich nicht" in groß

Wie wäre es denn mit dem Familienspiel schlecht hin? Jeder kennt „Mensch ärgere dich nicht“. Jetzt fängt das Suchen in den alten Kartons an, wo denn das Spielbrett geblieben ist. Aber keine Sorge, bei gutem Wetter braucht es das gar nicht.

Draußen im Hof kann man das Spielfeld mit Straßen-Kreide einfach nachmalen. Jedes Feld ist einen großen Schritt vom anderen entfernt. Und als Spielfiguren dienen Rechen, Besen oder die übrigen Blumentöpfe im Garten. Gewürfelt wird auf dem Gartentisch und mit Abstand die Spielfigur verschoben.

Und sollte es doch regnen und kein Spielbrett vorhanden sein, dann einfach mal ein Blatt Papier auf den Tisch legen und die Kinder oder auch die Erwachsenen Malen und Zeichnen lassen. So entsteht ganz einfach ein improvisiertes Spielbrett. Für die Spielfiguren kann man auch hier seiner Kreativität freien Lauf lassen: Team rot sind vier Kaffeelöffel und Team blau sind die Kuchengabeln.

Spieleabend (Foto: IMAGO, Danist)
Falls es doch einer Vorlage bedarf - hier ein klassisches Spielbrett für "Mensch ägere dich nicht" zum abmalen oder selbst kreativ werden

Spielidee 4: Mit Lineal zur Würfel-Tabelle

Es gibt vielerlei Spiele für Groß und Klein, die man mit einfachen Würfeln spielen kann. Sehr beliebt und mit Suchtpotential: „Kniffel“. Dazu braucht es fünf Würfel, ein Stück Papier, etwas zum Schreiben und einen Würfelbecher. Die Tabelle für die mit Punktzahl, Paschen und Straßen auszufüllenden Felder, kann ganz einfach auf das Stück Papier gezeichnet werden.

Profi-Tipp:

Am besten gleich mit so vielen Spalten wie möglich, da sicherlich nicht nur eine Runde gekniffelt wird. Das ist spaßig für die Erwachsenen und lehrreich für die Kinder, die bei diesem Spiel selbst zählen und rechnen können.

Spieleabend (Foto: IMAGO, sabine1)
Würfelspiele gehen immer und jeder hat doch noch irgendwo ein paar von ihnen rumliegen - so sieht das beim "Kniffel" aus

Auch „Mäxchen“, „Mäxle“ oder „Würfeln“ ist eins der bekannten Würfelspiele. Hier benötigt es nur zwei Würfel und einen Becher. Es wird der Reihe nach gewürfelt, einer beginnt und kann entscheiden wie oft gewürfelt wird, von einem bis dreimal. Es geht darum, immer höher zu würfeln als die Person zuvor. Bei einer niedrigeren oder gleichen Zahl wird geflunkert. Deshalb auch der Becher, der die Zahlen verdeckt und nur die Person an der Reihe darf die eigens gewürfelten Augen sehen. Das Besondere ist die Zahl „21“, denn das ist die höchste Zahl. Der Rahmen des Spiels kann individuell gestaltet werden. Ob es darum geht, den einen oder anderen Drink zu sich zu nehmen, Süßigkeiten zur Motivation einzusetzen oder einfach nur Bierdeckel zu sammeln.

Begriffe raten via Videochat

Wenn man es jetzt nicht mehr aushält, nur am Tisch zu sitzen und innerhalb der Familie zu bleiben, wie wäre es dann mit einer Runde „Tabu“ gegen Freunde - aber auf Distanz?

Laptop, Computer oder Smartphone her und einen Videoanruf starten. Jeder denkt sich Begriffe aus und muss diese beschreiben oder, wenn die Kameras funktionieren, auch pantomimisch darstellen. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, kann man auch Wörter bei der Beschreibung ausschließen. Je wilder und lauter, desto lustiger werden die gemeinsamen Abende im Videochat.

Spielen und Basteln per Video - Tipps einer SWR1 Hörerin

"Ich skype mit allen unseren Enkeln jeden Tag um 9 Uhr. Einer sitzt in Augsburg (4 Jahre) zwei sitzen in Karlsruhe (3 und 6 Jahre). Ich habe verschiedenen Bastelangebote in braunen Briefumschlägen zu meinen Kindern geschickt. Jeden Tag dürfen die Enkel einen Umschlag öffnen und wir basteln gemeinsam, ich in Ulm und die Kinder in Augsburg und Karlsruhe. Ich lese dann eine Geschichte vor, dann machen wir noch Sport, und ich habe ein paar Spiele entwickelt, damit die Kinder bei der Stange bleiben.
Die Enkel sind begeistert, und meine Kinder haben zwischen 90 und 120 Minuten den Rücken frei. Diese Begeisterung hat mich motiviert Videos online zu stellen - "Spielen und Basteln mit Cordula".

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SWR