Dass sich AC/DC neu erfinden würden, war nicht zu erwarten. Und doch: Die Spannung vor dem Erscheinen des neuen Albums war groß. Wie mit kleinen Stromstößen kitzelten AC/DC ihre Fans in den letzten Wochen. Die Band veröffentlichte zum Beispiel kurze Video-Clips, die sie beim Spielen zeigen. Und zwei Songs gab es schon vorab bei SWR1 zu hören: "Shot In The Dark" und "Realize".
Das muss doch im Hals weh tun!
Knallen die ersten E-Gitarrenriffs auf die Ohren, zuckt man zusammen, als habe man in eine Steckdose gefasst. Das Schlagzeug rummst. Sänger Brian Johnson krächzt, als habe er mit Batteriesäure gegurgelt. Das muss doch im Hals weh tun…
So muss AC/DC klingen!
Huch, singen die schön!
Und doch klingt diesmal eine Kleinigkeit anders: Die Chöre im Hintergrund! Sie sind sauberer, harmonischer. Damit wir uns nicht missverstehen: Den Tölzer Knabenchor imitieren AC/DC nicht, auch wenn Angus Young immer noch jungenhaft seine Schuluniform trägt. Aber die Stimmen im Hintergrund grölen nicht mehr wie nach dem fünften Bier auf dem Fußballplatz, sondern - sie singen ("Realize", "Through the mists of time").
Keine Angst: Das stört nicht weiter. Es stört auch nicht, dass jeder der neuen Songs so klingt als habe man ihn schon einmal gehört. Auch so muss AC/DC klingen.

Keine Zeit für lange Songs
Für epische Gitarrenintros oder blueshaft gebremstes Tempo, wie früher, haben die alten Herren heute keine Zeit mehr. Nur eines der zwölf Stücke auf "Power Up" ist etwas länger als vier Minuten. Und alle Songs klingen kompakt wie eine Autobatterie.
So verliert das neue Album beim Durchhören ein wenig die Spannung.
Mächtig unter Strom steht es trotzdem. Power Up – Einschalten!
Ihr Name auf dem neuen Album-Cover
Neben dem neuen Album gibt's für alle Fans auf der AC/DC-Homepage noch etwas ganz Besonderes: Einen Generator, mit dem jeder seinen Namen auf das neue Albumcover bringen kann.