Schwierige Pop-Paare:

Intensive Gefühle - aber auch viele Probleme

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AUTOR/IN
Christian Rönspies
Christian Rönspies (Foto: SWR, SWR1 -)

Die meisten Menschen lernen ihren Lebenspartner bei der Arbeit kennen. So ist es auch im Pop-Business. Weil aber so ein Popstar-Leben selten normal ist, sind es viele der Beziehungen oder Ehen auch nicht.

Am 30. Juni 1975 hat Cher den Musiker und Sänger Gregg Allman von den Allman Brothers geheiratet und dann nach nur neun Tagen wieder die Scheidung eingereicht. Man liest immer wieder, sie hätten sich dann auch getrennt. So war es aber nicht. 

Eine Ehe wie eine Achterbahn 

 Gregg Allman hatte Cher hinter der Bühne bei einem seiner Konzerte kennengelernt. "Sie duftete wie eine Meerjungfrau", so hat er später den Moment in seinen Memoiren beschrieben. Beim ersten Date hatte sich Gregg Allman dann so mit Heroin weggeschossen, dass er nicht mehr ansprechbar war. Hinterher hat er sich entschuldigt und eine zweite Chance bekommen.

Cher und Gregg Allman (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Cher und Gregg Allman

Beim zweiten Date wollte Cher tanzen gehen. Gregg Allman konnte nicht tanzen, auch darüber hat er später in seinen Memoiren geschrieben: „Ich hab mir einfach ein paar Drinks reingeschüttet, dann ging das auch mit dem Tanzen“. Die Probleme lagen also eigentlich deutlich sichtbar auf dem Tisch – trotzdem am 30. Juni 1975 die Hochzeit. Neun Tage später hat Cher die Scheidung eingereicht, aber die beiden haben sich wieder zusammengerauft. Irgendwann hat auch Gregg Allman mal die Scheidung eingereicht. Dann hat er aber erfahren, dass Cher schwanger ist: Wieder wurde die Scheidung nicht vollzogen. Endgültig geschieden wurden Cher und Gregg Allmann 1979. 

Kurz danach hat Cher einen Song über die Beziehung veröffentlicht ("My Song"). Darin singt sie unter anderem:

"Unsere Gefühle waren intensiv, aber unsere Probleme waren immens"

Drogen und Alkohol waren das eine. Später hat Cher einmal gesagt: "Es war aber sicher auch nicht einfach, 'Mr. Cher' zu sein." 

Drogen als "Brandbeschleuniger" 

Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gehört dazu, wenn zwei Pop-Promis zusammenkommen. Bei Courtney Love, der Sängerin der Band "Hole" und Kurt Cobain von "Nirvana" war das aber auch nicht das einzige Problem. Cobain, der geniale Songschreiber mit einer zerrissenen Seele und die Sängerin einer einigermaßen erfolgreichen Band Anfang der 90er Jahre. Beide hatten ein Drogenproblem.

Kurt Cobain, Courtney Love und ihre Tochter Frances Bean Cobain bei  den MTV Music Awards 1993. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Kurt Cobain, Courtney Love und ihre Tochter Frances Bean Cobain bei den MTV Music Awards 1993.

Dann wurde bekannt, dass Courtney Love schwanger ist. Viele dachten, das könnte ein bisschen Ruhe in ihr gemeinsames Leben und die Beziehung bringen. War aber nicht so. Courtney Love hat sogar während der Schwangerschaft Drogen genommen. Später hat sie das mit dem lapidaren Spruch erklärt:

 "So ist das halt, wenn Du den ganzen Tag mit einem Junkie rumhängst und selbst ein Junkie bist. Das war unser Lebensstil!" 

Das "Saubermädchen" und der böse Junge 

Whitney Houston war ab Mitte der 80er Jahre Amerikas "Sweetheart". Schon als Teenager hatte sie eine erfolgreiche Model-Karriere, und dann kamen haufenweise Hits. Ihr Image war das eines "Saubermädchens": in der Kirche gesungen, von Mama Cissy Houston beobachtet und beschützt.

Dann kam Bobby Brown in ihr Leben. Der war damals selbst erfolgreicher Sänger, zuerst mit New Edition und dann solo. Er war der Typ "böser Junge", und zusammen haben sie dann das Leben zu einer Art Dauerparty gemacht. Auch hier hat das gemeinsame Kind keine Ruhe gebracht. Die Berichte über Party-Exzesse und manchmal auch Gewalt gingen weiter und irgendwann war es nicht mehr zu übersehen, dass Whitney Houston ein Drogenproblem hat.

Soulsänger Bobby Brown und seine Frau, die Sängerin Whitney Houston, sitzen am 5.5.2004 im Gericht von Atlanta (Georgia). (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Soulsänger Bobby Brown und seine Frau, die Sängerin Whitney Houston, am 5.5.2004 im Gericht von Atlanta (Georgia). Bobby Brown wurde wegen häuslicher Gewalt der Prozess gemacht.

Der Schuldige war schnell gefunden: Ihr Ehemann Bobby Brown. So klar war die Geschichte aber nicht. Er sagt bis heute:

"Ich habe Whitney nicht zu den Drogen gebracht. Sie wusste schon gut Bescheid."

Und weiter: "In meiner Zeit bei New Edition haben wir Gras geraucht, mal ein paar Biere getrunken. Ich habe keine harten Drogen genommen, bevor ich Whitney getroffen habe. Wir haben uns dann meistens zusammen weggeschossen." 

"Bodyguard" als Mitschuldiger?

In einem Interview hat Whitney Houston 2009 über ihr Ehedrama gesprochen und zugegeben, dass neben den Drogen auch Neid mit im Spiel war. Mitte der 90er Jahre war sie mit "The Bodyguard", dem Film und dem Album, der größte Star der Welt. Die Karriere ihres Ehemanns war da schon auf dem absteigenden Ast. Damit ist er offenbar nicht gut klar gekommen. 

2007 wurden die beiden geschieden. 2012 ist Whitney Houston in ihrer Hotelbadewanne ertrunken. Der jahrelange Kokainkonsum hatte seinen Anteil dran.