In jungen Jahren finanzierte der Brite sich bei gelegentlichen Auftritten mit seinem Gitarrenspiel sein Journalistikstudium. Die darauffolgende Arbeit als Gerichtsreporter war nichts für ihn - dabei musste man schnell sein. Er ist eher der langsame Typ, was man jedoch keines Falls mit Faulheit verwechseln sollte. Somit schrieb er lieber Liedtexte und rückte die Musik in den Mittelpunkt seines Lebens. Die „ernste (finanzielle) Notlage“ seiner mitgegründeten Band „Dire Straits“ hatte sich schnell gelegt und ein Erfolg folgte auf den nächsten. Mit „Brother in Arms“ veröffentlichten Sie eines der weltweit meistverkauften Alben.
Später gefiel der immer größer werdende Stress Knopfler nicht mehr, weswegen sich die Band auflöste und er sich einer erfolgreichen Solo-Karriere widmete. Die Freiheit, die er sich damals nahm hat er in einem eigenen Tonstudio verfestigt. Hier kann er sich jederzeit ohne Termin kreativ ausleben, freut sich aber auch, wenn andere Musiker in sein Studio kommen; unter Ihnen waren schon Berühmtheiten wie die Rolling Stones, Eric Clapton oder Sting.
Mittelpunkt Musik
Sein gemächlicher Charakter wurde zum Markenzeichen. So haben auch seine Konzerte in diesem Jahr nur eines zur Unterhaltung: Die Musik. Diese liebt er nach wie vor und möchte am liebsten nie aufhören: „So what can I do? I play.“ Und so spielt er. Mit zehn weiteren Musikern gibt es Lieder aus der Zeit der Dire Straits bis zu aktuellen Titeln zu hören. Er möchte kein Best-Of spielen, sondern das worauf er Lust hat. Somit gibt es auch kein „Sultans of Swing“ – das wurde schon tausendfach gespielt. Wenn es nicht mehr primär um die Musik geht, sollte man auch nicht mehr auftreten, wie er in „Back on the Dance Floor“ vermittelt.
Tourpause zum 70. Geburtstag
Seinen Geburtstag wird er vermutlich eher ruhig angehen und genießen. In seinem Tourkalender sind zumindest keine Konzerte geplant. Allerdings: schon am 16. August startet seine eng getaktete Tour durch die USA und Canada - wenn er Spaß an einer Sache findet, darf es auch mit 70 noch ein bisschen Stress sein.
Die rote Gitarre
Die erste rote E-Gitarre war ein Geschenk der Eltern. Sie war eine Art Platzhalter für eine rote Fender Stratocaster. Diese befindet sich nun schon lange in seinem Besitz; es gibt sogar ein ihm gewidmetes Signature-Modell. In den Jahren hat sich seine Sammlung um einige schöne Stücke ergänzt. „I used to have one guitar as a teenager. Now there are guitars everywhere“, meinte er dieses Jahr auf der Bühne.
So wie es kommt
Die Inspiration für seine Lieder nimmt er aus dem Leben – so wie es kommt. Der für das Album namengebende Titel „Brother in Arms“ entstand unter dem Eindruck des Falklandkrieges, „Silver Eagle“ bei einer Bustour durch Amerika und „Money for Nothing“ bei einer Begegnung mit einem Lieferanten, der sich über das einfach verdiente Geld der Musiker im TV aufregt: „That ain't workin' that's the way you do it“. Orte, Bücher, Begegnungen und Stimmungen. Aus dieser Kollision entstehen seine Songs.
Technischer Vorreiter
„Brothers In Arms” ist übrigens eines der ersten auf CD veröffentlichten Alben und wurde vollständig digital aufgenommen. Auf CD bekam man die Lieder in einer längeren Version als auf Vinyl. Die Single-Version soll die erste Single-CD überhaupt sein.