Tim Curry als Frank N. Furter (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)

"Don't dream it, be it!"

Rocky Horror Picture Show, der Kultfilm

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AUTOR/IN
Constantin Beims
Jörg Witzsch
Redakteur Jörg Witzsch aus dem SWR1 Team behält den Überblick in der SWR1 Online-Redaktion. (Foto: SWR, Foto: Nils Wagner/SWR)

Strapse, Federboas, Leder, ein frisch erschaffener blonder Muskel-Jüngling in goldenen Shorts, ein unbedarftes (und unbeflecktes) Liebespärchen, eine hyper-schräge Partygesellschaft und ein süßer Transvestit vom Planeten Transexual in der Galaxie Transsylvanien: Die Rocky Horror Picture Show

Am 14. August 1975, kam der Film ins Kino. Zuerst in England. Etwas später dann auch bei uns. Und der Film wurde Kult! Läuft in manchen Kinos bis heute.

Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
Bilder aus der Anfangszeit der Rocky-Horror-Mania in Deutschland: Fans posieren vor dem Kino in München, das zur deutschen Heimat für den Film wurde.

Echte Fans sehen ihn sich nur verkleidet an. Gerne in löchrigen Netzstümpfen. Können jede Szene auswendig und vor allem: können die Publikums-Zusatz-Texte, mit denen jede Szene, jede Handlung, jeder Charakter kommentiert wird.

Und sie feiern natürlich den Hauptdarsteller: Tim Curry. Was ist eigentlich aus ihm geworden? Tim Curry in der Rocky Horror Picture Show: Schlossherr Frank N. Furter. In Strapsen und hochhackigen Schuhen…

Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
So lasziv kann nur einer: Tim Curry alias Frank N. Furter - gleich beginnt die große Show! Bild in Detailansicht öffnen
Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
"I'm just a sweet transvestite, from Transsexual, Transilvania!" Bild in Detailansicht öffnen
Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
Dem Herren links im Bild verdanken wir das Musical: Richard O' Brien - er spielt im Film den buckligen Diener Riff Raff (was umgangssprachlich so viel bedeutet wie "Gesocks") Bild in Detailansicht öffnen
Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
Gleich kommt der wissenschaftliche Höhepunkt, auf den Frank N. Furter hingearbeitet hat: er wird in seinem Labor ein neues Wesen erschaffen... Bild in Detailansicht öffnen
Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
Da liegt er im Chemikalien-Bad und wartet auf den entscheidenden Stromstoß: Frank N. Furter erschafft "Rocky" Bild in Detailansicht öffnen
Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
"Touch-a-touch-a-touch-a touch me, I want to be dirty" - natürlich geht es in der Rocky Horror Picture Show auch um Sex. In diesem Falle zwischen zwei völlig unbedarft-Unschuldigen: Janet und Rocky, das frisch erschaffene Playmate für Frank N. Furter Bild in Detailansicht öffnen
Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
Die Floor Show - Grande Finale für alle Beteiligten im Theatersaal von Frank N. Furters Schloß. Darstellerin Susan Sarandon sagte einmal: "ich freue mich schon drauf, wenn ich mal alt bin und meine Enkel sehen mich in Strapsen". Bild in Detailansicht öffnen

I'm just a sweet transvestite...

Ich bin ein süßer Transvestit. Vom Planeten Transsexual in der Galaxie Transsylvanien. Während der Proben hatte es Curry auch mal mit deutschem Akzent probiert, entschied sich dann aber doch für British English. Seine Begründung: Frank N. Furter sollte klingen wie die Queen. Skandalös - fanden viele. Damals, Mitte der 70er. Und Skandale sind immer gut für den Erfolg. Den hat Rocky Horror bis heute. Zunächst als Theatershow, dann als Film. Immer nur echt mit diesem Mann.

Die Rocky Horror Picture Show bleibt sein Markenzeichen

Anfangs auf der Londoner Bühne, kurz darauf vor der Kamera: Tim Curry, um die 30, Schauspieler, der singen kann. Wird zur Ikone der Schwulenbewegung.

»Don't dream it, be it!
Träum' nicht nur davon, lebe es!«

Seine Rolle als Frank N. Furter wird er auch mal leid. Er spielt in anderen Filmen: macht uns Albträume als Clown Pennywise in der TV-Verfilmung von Stephen Kings "Es" und kämpft als das personifizierte Böse in Ridley Scotts "Legend" gegen den noch sehr jungen Tom Cruise. Hat mit "I do the rock" einen annehmbaren Charthit...

Tim Curry in "Legend" (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/Mary Evans Picture Library)
Hätten Sie ihn erkannt? Tim Curry in Ridley Scotts Fantasy-Epos "Legend"

... bleibt aber nur auf der Bühne der große Star: Am Broadway z.B. als Mozart in Peter Shaffers Schauspiel "Amadeus". Und in Hörbüchern und als Synchronsprecher von Animationsfilmen: die Briten lieben Currys Stimme - und dass er auch Shakespeare kann.

Rocky Horror Picture Show (Foto: picture-alliance / Reportdienste, 20th Century Fox)
Er war nicht nur ein arrivierter Shakespeare-Darsteller, er hat ihn auch selbst gespielt, in einem Film: Tim Curry als William Shakespeare.

Heute ist Tim Curry Ende 70, lebt in Los Angeles. War nie verheiratet. Keine Kinder. Vor ein paar Jahren ein schwerer Schlaganfall, Rollstuhl, Lähmung im Gesicht. Das Sprechen geht zum Glück noch ganz gut. Fürs Fernsehen schlüpft er nochmal in die Rolle des Erzählers der Rocky Horror Show. Und im Internet unterhält sich Tim Curry mit seinen Fans.