SWR1 Italo-Disco - die größten Hits aller Zeiten aus dem sonnigen Italien. Der Schriftzug "Italo-Disco" schwebt über einer Pizza, die mit grünem Spinat, weißem Mozarella und roten Tomaten belegt ist - den italienischen Nationalfarben (Foto: IMAGO, picture-alliance / Reportdienste, xAndreyPopovx Panthermedia / picture alliance / Daniel Kalker)

Sommer-Sonne-Sehnsucht-Songs

Bella Italia: Ein Stiefel voll Musik

Stand

Italien - das Sehnsuchtsland der Deutschen. Kulinarisch mehr als Pizza und Pasta. Urlaubstechnisch: mehr als Bibione und Bambini am Strand. Und musikalisch?

5 Songs, die auf keiner Italien-Playlist fehlen dürfen

Italien-Kenner und Autor Eric Pfeil erzählt die Geschichten, die hinter den Songs stecken. 

Gianna Nannini & Edoardo Bennato: Un' Estate Italiana (1989)  

Der Soundtrack zum dritten Stern auf der Brust unserer DFB-Kicker 1990 - die offizielle Hymne für die Fußball-WM in Italien, komponiert von Giorgio Moroder. Egal, ob "italienischer Sommer" oder - im Refrain - "notti magiche", "magische Nächte", hinter den Kulissen des Songs wollte einfach keine Harmonie zwischen den Duettpartnern aufkommen - da waren wohl einige Eitelkeiten im Spiel...  

»Das war ein unterdrücktes Kräftemessen: Wer ist da der größere? Edoardo Bennato war in den 80ern so etwas wie der Bruce Springsteen von Süditalien. Der hat aber in der Wahrnehmung einfach den Kürzeren gezogen. Er hat nicht so ganz verwunden, dass Diego Maradona von ihm unbedingt Gianna Nannini vorgestellt bekommen wollte.«

Adriano Celentano: Azzuro (1968)

Wenn die Freundin am Strand ist, und man selbst in der Bruthitze der Großstadt festhängt, dann trifft Paolo Conte den richtigen Ton - auch wenn Adriano Celentano erstmal gar keinen Bock hatte auf den Song:

»Adriano Celentano hat "Azzurro" mit einer starken Erkältung eingesungen, singt leicht schief in den Strophen. Der Tontechniker sagte zu ihm: "Willst du nicht morgen noch mal versuchen, den Song einzusingen?". Aber genau so muss der Song gesungen werden.«

Buchtipp: "Azzurro - mit 100 Songs durch Italien"

Italien – auf der einen Seite Sehnsucht nach La Dolce Vita, auf der anderen Korruption und Mafia. Wie nähert man sich dem Land also am besten? Über Musik! Eric Pfeil skizziert eine Reise durch Italien mit seinen 100 italienischen Lieblingssongs. Ein Reiseführer mit Musik!

Al Bano & Romina Power: Felicità (1982)

»Felicità, Du und ich, Mann und Frau, das ist alles nur Schau und nicht Felicità. Doch Deine Power ist auch nicht von Dauer. Felicità. Und Du bist Italiener, doch leider kein schöner...«

Zum Tränen lachen: Die Persiflage auf Felicità von Hape Kerkeling und Margarete Schreinemakers. Das Original von Al Bano & Romina Power ist die Blaupause des Italo-Schlagers schlechthin.

»Ich bezeichne das als das italienische musikalische Touristenmenü. Das ist Musik, die schon sehr genau im Hinterkopf hatte, dass das auch für den ausländischen Markt mitgedacht war. Wenn man auf den Text schaut: ein ziemliches "reim' Dich oder ich fress' Dich" auf Italienisch.«

Eros Ramazotti: Se Bastasse una Canzone (1990)

Jeder Kuschelrock-Sampler, der was auf sich hält, hat diesen Song im Repertoire. Warum?   

»Weil Eros Ramazotti so aussieht, wie er singt...«

Wussten Sie übrigens, dass Eros Ramazotti in einem der wichtigsten italienischen Filme aller Zeiten mitgespielt hat? Als Starregisseur Federico Fellini "Amarcord" drehte, war es Hochsommer - die Szene mit der Schneeballschlacht wurde mit Kunstschnee in einer überhitzten Studiohalle gedreht. Mittendrin als Statist: der 13-jährige Eros Ramazotti - Sie können ja mal suchen:

Paolo Conte: Un Gelato al Limon (1984)

Kein Italien ohne bunte Berge von Eiscreme: Mit diesem Song erfährt die Liebe ihre sauer-süße Würdigung - von einem Musiker, der zuerst im Ausland populär wurde, bevor auch die Italiener ihn für sich entdeckten.

»Das mag ein bisschen an seiner Stimme liegen - das ist je eher so ein Raunen. In Italien mag man ja eher "Belcanto", den schönen Gesang.«

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