Hits & Storys

R.E.M. - The One I Love

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AUTOR/IN
Annett Lorisz

Am 21. September 2011 gab die amerikanische Band ganz beiläufig auf ihrer Website die Auflösung bekannt. Ohne Vorwarnung, ohne Streitereien und ohne Grund. Einfach so.

Die Auflösung von R.E.M.

Nach 31 Jahren auf der Bühne war für Band-Frontmann Michael Stipe klar: jetzt ist es vorbei. Stipe sprach erst Jahre nach dem Ende von R.E.M. in einem Interview darüber:

»Wir wurden in der Öffentlichkeit groß, ihr habt zugesehen, wie wir gelernt haben Songs zu schreiben und wie wir zu öffentlichen Figuren wurden.«

Und der R.E.M.-Sänger war in diesem Interview kaum wiederzuerkennen. Aus dem drahtigen Frontmann schien ein alter Mann geworden zu sein. Mit langem grauen Rauschebart und Pudelmütze auf dem Kopf. 31 Jahre vorher sah er nicht nur anders aus, sondern klang auch ein bisschen anders.

Mit dem Album "Out Of Time" wollten R.E.M. sich 1991 völlig neu erfinden. Nichts auf dem Album sollte klingen wie R.E.M. – ein mutiger Plan.

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Als Sänger und Songwriter hatte Stipe fast alles erreicht, was er mit einer Rockband erreichen konnte. Vom Geheimtipp eines amerikanischen College Radios bis zu ausverkauften Stadien und Nr.-1-Hits weltweit. Aber da war eben auch diese Sehnsucht nach einem anderen Leben.

Das Leben nach R.E.M.

Stipe begann Filme zu produzieren, förderte junge Talente und war und ist politisch aktiv. Gerade erst äußerte er sich wieder zu Donald Trump, dessen Namen er nicht aussprechen will, weswegen er ihn nur "diesen Reality-TV Star" nennt. Seit vier Jahren ist er Kunstdozent an der New Yorker Universität und manchmal vermisst er sein altes Leben. Vor allem wenn er sich die Konzerte anderer Bands anschaut, wird er sentimental. Aber unter dem Strich weiß er, dass es die richtige Entscheidung war R.E.M. aufzulösen. Denn er hat für diese Band alles gegeben und damit sollte nun einfach Schluss sein - für immer. Und deshalb kann es auf die Frage nach einer Wiedervereinigung auch nur eine einzige Antwort geben: "No, that will never happen."

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Annett Lorisz