Sie selbst habe gewusst, wer der Fotografierten ein Patient und wer ein Mitarbeiter einer psychiatrischen Klinik sei, sagt die Fotografin Herlinde Koelbl bei SWR2.
Ob die Augen das Fenster zur Seele sind, kann man nun selbst anhand einer neuen Ausstellung von Koelbl im Foyer des Abgeordnetenhauses des Mainzer Landtags beurteilen: Die Portraitierten sind Mitarbeitende oder Patienten einer psychiatrischen Klinik. Wer wer ist, wird bewusst offen gelassen.
„Wir haben bestimmte Vorurteile, wie Menschen sich verhalten, wenn sie psychische Probleme haben. Die Fotografien konfrontieren uns damit.“
Man sehe in den Fotografien nur manchmal, aber nicht immer, wer von den Portraitierten psychische Probleme habe. Wichtig seien die dazugehörigen Texte, die von den Fotografierten erzählen.

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