Gewinner des Förderpreises & Publikumspreises: „Was tun“

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„Wo es um Grausamkeit, Bedrohung des Lebens oder Verfolgung gegen Menschen geht, kann es kein (bloßes) Beobachten mehr geben, nie wieder. Das ist das Fazit dieses Films“. Die Jury ist beeindruckt von der Tatkraft von Michael Kranz und würdigt seinen Film mit dem Förderpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises!

Der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis des Hauses des Dokumentarfilms geht an Michael Kranz für seinen Film »Was tun«. Michael Kranz fährt in seinem Film nach Bangladesch, nachdem ihn ein früherer Dokumentarfilm von Michael Glawogger nicht mehr loslässt. In diesem Film fragt ein 15-jähriges Mädchen: „Warum müssen wir mit so viel Leid leben? Gibt es keinen anderen Weg für uns Frauen? Gibt es überhaupt einen Weg? Wer kann mir diese Fragen beantworten?“ Bei der 15-jährigen handelte es sich um ein Mädchen aus Bangladesch, das zur Sexarbeit gezwungen wird. Michael Kranz macht sich sieben Jahre später auf die Suche nach der inzwischen jungen Frau – eine Reise, die ihn und den Zuschauer immer tiefer in die Welt der bangladeschischen Zwangsprostitution führt. Er begegnet hierbei Menschen, die trotz allem die Hoffnung auf eine gerechtere Welt nicht aufgegeben haben. Aus der Jurybegründung: „Filmisch ist der Dokumentarfilm ‚Was tun‘ gut gemacht, spannend und bewegend. […]. Wenn es um Grausamkeit, Bedrohung des Lebens oder Verfolgung gegen Menschen geht, kann es kein Beobachten mehr geben, nie wieder. Das ist das Fazit dieses Films und das gilt für so viele Bereiche – damit sind wir alle furchtbar überfordert, aber so ist es!“

Und: Eine Zuschauer*innen-Jury der SWR Landesschau entschied in diesem Jahr zum ersten Mal über den mit 3.000 Euro dotierten Publikumspreis, gestiftet von der Landesanstalt für Kommunikation und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Der diesjährige Preis geht ebenfalls an den Film »Was tun«von Michael Kranz. Helen Naaber, 24-jähriges Jurymitglied aus Freiburg, über das Votum: „Die Botschaft des Films finde ich einfach klasse – Es spiegelt meine Generation super wider, denn wir haben alle das Gefühl, wir müssen was tun. Wir wollen mit anpacken für eine gerechtere Welt.“

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SWR