5.000 Euro Preisgeld geht an Alison Kuhn für ihren Film »The Case you«. Die Regisseurin bringt in ihrem Film fünf Schauspielerinnen zusammen und lässt sie ihre Geschichte erzählen. Sie alle haben vor mehreren Jahren an demselben Casting teilgenommen und wurden Opfer systematischer Übergriffe sexueller und gewaltsamer Natur. Doch mit dem Casting war der Missbrauch noch nicht vorbei. Der Regisseur veröffentlichte die Casting-Aufnahmen in einem Film. Alison Kuhn erarbeitet gemeinsam mit den Betroffenen, was damals geschah. Sie alle teilen hierbei ihre Gedanken und Emotionen. Damit gibt Alison Kuhn den Schauspielkolleginnen eine Stimme und bringt den Vorfall an die Öffentlichkeit. Die Jury sagt über Regisseurin Alison Kuhn und ihren Film: „Sie überlässt ihren Protagonistinnen allein das Wort und die Bühne. ,The Case you‘ hat damit nicht nur diesen Preis, sondern vor allem viel Aufmerksamkeit verdient. […] Dass dieser Film gemacht wurde, ist ein Akt der Emanzipation. Wie er gemacht wurde, ist mindestens genauso emanzipatorisch: Die Zuschauer dürfen selbst entscheiden, wie sie was finden und was sie wann fühlen. Weder Musik noch Schnitt manipulieren die Wirkung des Gezeigten. Das ist selten und wohltuend und in einem Film über besonders perfide Formen der Manipulation schlicht und einfach konsequent.“
»The Case you«
Ein Casting. Viele Übergriffe. Fünf Schauspielerinnen, die sich dagegen wehren. Regisseurin Alison Kuhn gibt den Frauen und sich selbst eine Stimme. Was bedeutet solch ein Vorfall für die Betroffenen?