MONOBLOC (Foto: SWR, Boris Mahlau / PIER 53)

Nominiert für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2022

Monobloc

Stand

Allgegenwärtig und unauffällig: der Plastikstuhl, das meistverkaufte Möbelstück der Welt. Raffiniert wird hier die überraschende Geschichte eines verkannten Meisterwerks erzählt.

23.06.2022, 21:30 Uhr, 90 min + Q&A, Gloria 1.
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Inhaltsverzeichnis

Monobloc - Filmtrailer

Monobloc - Filminhalt

Der Monobloc ist ein Plastikstuhl. Oder besser: Er ist das meistverkaufte Möbelstück der Welt.

Geschätzt sind es etwa eine Milliarde. Und es gibt ihn wirklich überall, wie Hauke Wendler in seinem Film zeigt. Er geht der Frage nach, wie es so weit kommen konnte. Unsere möglicherweise kritische Sicht auf diesen Stuhl, der aus einem Stück in unzähligen Designs gegossen wird, verändert sich während des Films. Und als Wendler zunächst wissen will, wer ihn eigentlich erfunden hat, sind wir schon mittendrin – im Umdenken und der Überraschung darüber, was dieser Stuhl alles kann. Immer wieder werden Menschen aus aller Welt auf diesem Stuhl sitzend gezeigt, sie werden damit (Bangladesch) transportiert, sie fliegen (Türkei) über ein Fußballfeld oder es wird (Irak) auf ihnen geschlafen. Wie der Monobloc werden konnte, was er heute ist? Es gab nie ein Patent, aber eine Menge findiger Produzenten. Wendler nimmt uns mit nach Frankreich, zum Erfinder, nach Italien zur ersten Monobloc-Fabrik und ins Vitra Design Museum. Es geht um Wertigkeit und die bekommt eine völlig neue Bedeutung, wenn wir im Film mit nach Uganda reisen. Von fünf Millionen Menschen mit körperlicher Behinderung in Uganda brauchen eine Million einen Rollstuhl. Don Schoendorfer aus den USA entwickelt sie. Er verteilt die Monobloc-Rollstühle über seine Free Wheelchair Mission, 2025 sollen es zwei Millionen Stück werden. Wir stellen uns spätestens jetzt die Frage nach den eigenen Vorbehalten und denen der anderen. Gelingt es uns, auch das Gute zu sehen? In Indien stellt der größte Monobloc-Produzent des Landes die Frage, wieviel Bäume gefällt werden müssten, um Plastik- durch Holzstühle zu ersetzen. Für die Antwort auf die Frage, ob der Plastikstuhl eine ökologische Katastrophe ist, reist Wendler zum Schluss nach Brasilien, zu Müllsammler:innen, einem Recycling-Unternehmen und einer Firma, die seit 50 Jahren nur mit Recyclingmaterial arbeitet. Am Schluss muss man anerkennen, dass der Monobloc in der Welt etwas leistet – ganz egal, wie man zu ihm steht.

Monobloc - Biografie des Regisseurs

Regisseur Hauke Wendler (Foto: SWR, Hauke Wendler, Pier 53)

Hauke Wendler (*1967, Bremen) ist Dokumentarfilmer, Regisseur, Fernsehjournalist und Autor. Er studierte Politikwissenschaft und Geschichte in Hamburg und London und arbeitete während des Studiums für verschiedene Fernsehsender. Wendler war viele Jahre als Autor, Reporter und Regisseur für den NDR tätig und publizierte zum Thema Medienpolitik. 2006 gründete er mit Carsten Rau die Pier 53 Filmproduktion in Hamburg, 2013 die PIER 53 media, 2021 OTHER PEOPLE pictures. Er produziert für Kino und TV vor allem Filme über Flucht und Migration. Er wurde für seine Arbeiten bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grimme-Preis, dem DRK-Medienpreis und mit dem Otto-Brenner-Preis für den Dokumentarfilm Wadim.

Monobloc - Credits

Filmlänge90 Minuten
Buch und RegieHauke Wendler
KameraBoris Mahlau
MontageSigrid Sveistrup
Ton Patrick Benze, Julian Krätzig, Detlev Meyer, Stefan Tuchel, Yannick Rehder, Timo Lindemann
ProduktionPier53 Filmproduktion
KoproduktionNDR
FSKohne Altersbeschränkung
Gefördert durchFilmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Filmförderungsanstalt, Deutscher Filmförderfonds, Creative Europe Programme – Media

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