Nasim (Foto: SWR, © ROSENPICTURES Filmproduktion Gbr Ole Jacobs und Arne Büttner 2021ff)

Nominiert für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2023

Nasim

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Schutzlose Wirklichkeit. Das Elend sticht. Gewalt brodelt. Nach Moria hat es Nasim mit ihrer Familie verschlagen, geflüchtet aus Afghanistan. Plötzlich zerstört ein Feuer alles was ihr geblieben ist. „Ich bin geflüchtet, um zu leben“, sagt sie. Wie wird es für sie, wie für ihre Familie weitergehen?

Inhaltsverzeichnis

Nasim - Filminhalt

Zart zupft eine Mutter Bindfäden, die sie über den Deckel eines Joghurtbechers gespannt hat. Hält diesen ans Ohr. Lauscht. Heimatklänge? In der Ferne so nah!? Fordert ihren Sohn auf, es ihr gleichzutun: „Hörst Du?“ Der „kleine Mann“, wie sie ihn nennt, bockt ein wenig. Doch dann hält auch er sich das Instrument ans Ohr. Lächelt. Er soll singen: „Wohin soll ich gehen?“ Das größte Flüchtlingslager der EU – Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Über notdürftig errichtete Gestelle gelegt, wehen Plastikfetzen im Wind. Schutzlose Wirklichkeit. Das Elend sticht. Gewalt brodelt. Hierher hat es Nasim mit ihrer Familie verschlagen, geflüchtet aus Afghanistan – mit ihrem Mann verbunden in einer Zwangsehe und zwei Söhnen, die durchs Lager strolchen und doch lernen sollen. Ich bin geflüchtet, sagt sie, um zu leben. Wo gäbe es Asyl? Wo eine Zukunft für ihre Kinder? Wo für sie selbst? Im September 2020 zerstört ein Großbrand das Lager. Nasim kämpft. Sie ist stark. Sie nimmt die Herausforderung an. Für sich und ihre Kinder. Gibt ihr Menschsein nicht auf, will leben, nicht nur überleben. In dieser Stunde Null muss Nasim eigene Entscheidungen treffen – und kann dies jetzt.

Nasim - Biographie der Regisseure

Arne Büttner (Foto: SWR, © Lin Xin)

Arne Büttner (*1992, Crivitz) studierte Cinematography an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam. Während seines Studiums absolvierte er Gastsemester an der Kunstakademie in Havanna und der Filmfakultät der Soore University in Teheran. Seit 2017 arbeitet er als freiberuflicher Kameramann. Seine Filmarbeiten umfassen unter anderem Lo que queda en el Camino (2021) und La Espera (2020).

Ole jacobs (Foto: SWR, © Max von Gumppenberg)

Ole Jacobs (*1990, Bergisch Gladbach) studierte Dokumentarfilmregie an der filmArche in Berlin und schloss das Studium im Jahr 2021 ab. Zuvor hatte er Europäische Ethnologie und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert. Seit 2017 arbeitet er freiberuflich als Regisseur, Kameramann und Kameraassistent. Zu seinen Filmen zählen unter anderem Alena (2018), Hamburger Gitter (2017) und Minsk Punks (2017).

Nasim - Credits

Filmlänge85 Minuten
RegieArne Büttner, Ole Jacobs
KameraArne Büttner
SchnittFederico Neri
TonArne Büttner
ProduktionROSENPICTURES Filmproduktion GbR
KoproduktionArne Büttner & Ole Jacobs
FSKKeine Bewertung

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SWR