Unvergessen: Am 6. Januar 2002 steigt Sven Hannawald in den Kreis der ganz großen deutschen Sportler auf. Er gewinnt bei der 50. Vierschanzentournee alle vier Springen. Keiner vor ihm hatte das zuvor geschafft. Deutschland liegt Hannawald zu Füßen. Er wird Skiflug-Weltmeister (2000, 2002) und Team-Olympiasieger (2002), feiert zahlreiche Weltcup-Siege. Sven Hannawald ist der Skisprung-Superstar.
Zwei Jahre später: Burnout
In ihm entwickelt sich eine tickende Zeitbombe. Im Februar 2004 beendet er die Saison frühzeitig. Ein Arztbesuch folgt auf den nächsten. Im Urlaub kommt der totale Zusammenbruch, die Diagnose: Burnout.
"Der Tournee-Grand-Slam-Erfolg und der Absturz - das waren die gegensätzlichsten Momente in meinem Leben", erzählt Sven Hannawald in der Serie "Triumphe und Tränen" im Gespräch mit SWR Sport.
Sven Hannawald verschwindet aus der Öffentlichkeit, verbringt neun Wochen in einer Klinik. Eigentlich will er danach wieder zurück auf die Schanze, daraus wird aber nichts. Sein Kopf und sein Körper machen nicht mit. Im August 2005 beendet er offiziell seine Karriere.
Von der Suche nach dem neuen Kick
"Außerhalb vom Skispringen ist mir nichts eingefallen, das war für mich die schlimmste Zeit. Eine Aufgabe zu finden, wo es genauso um Adrenalin und Abenteuer geht, wo ich mich rein arbeiten kann." Diese Aufgabe findet er schließlich beim Autorennen und schafft es, viele Jahre nach dem Burnout, sogar auch wieder an einer Skisprungschanze zu stehen - jetzt als Kommentator und Experte. Für ihn ist das "die Erfüllung in der Sportart, die ich [...] über alles liebe."