Skifahrerin Kira Weidle (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Ski Alpin | Weltmeisterschaft

"Ohne Gnade runter": Kira Weidle will bei der Ski-WM aufs Treppchen

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Kira Weidle ist eine der deutschen Hoffnungsträgerinnen bei der alpinen Ski-WM in Courchevel. Die gebürtige Stuttgarterin will bereits im Super-G für eine Medaille sorgen.

Die Laune im Hotel Les Flocons oben im französischen Courchevel scheint gut zu sein. Wolfgang Maier jedenfalls hat neben gewohnt ernsten und nachdenklichen Worten auch immer einen lockeren Spruch drauf - Lachen inklusive. "Sonnenschein", rief der Sportvorstand des Deutschen Skiverbandes kurz nach seiner seiner Rede zur Lage seiner alpinen Mannschaft Kira Weidle im Vorbeigehen zu, "lass ja keine dunkle Wolke aufziehen."

Kann Kira Weidle ihren Erfolg von vor zwei Jahren wiederholen?

Weidle, vor zwei Jahren sensationell WM-Zweite in der Abfahrt, hat das offensichtlich nicht vor. Im Super-G am Mittwoch (11:30 Uhr), drüben auf der anderen Seite des Berges in Meribel, "bin ich sicher nicht die große Favoritin", meint sie. Aber: Das war sie 2021 in Cortina d'Ampezzo auch nicht, nicht im Super-G, auch nicht in der Abfahrt. Und deshalb sagt sie selbstbewusst: "Ich habe schon gezeigt, dass Überraschungen möglich sind."

Maier wird das gerne hören. Seit der WM 2021, als es überraschend dreimal Silber und einmal Bronze für die Deutschen gab, hat er Defizite ausgemacht. "Uns fehlen ab und zu ein bisschen die Killer", beklagt er. Um ganz vorne mitzufahren, also um Medaillen, "brauchst du die, die das Risiko verdrängen können", heißt: Nur wer bereit ist, voll fokussiert auf das Skifahren ans Limit zu gehen, kann gewinnen.

"Ohne Gnade da runter, immer voll auf Zug"

Weidle hat verstanden. Der Super-G ist nicht ihre Paradedisziplin, auch wenn sie dort in den vergangenen drei Weltcup-Rennen jeweils unter die ersten zehn fuhr. Aber zumindest verbal lässt sie den von Maier eingeforderten "Killerinstinkt" selbstbewusst erkennen. "Das ist ein WM-Rennen, da gibt's Medaillen, und dafür bin ich da", sagt die 26-Jährige, und deshalb ist ihr Plan simpel: "Ohne Gnade da runter, immer voll auf Zug."

Bei Olympia 2022 war Weidle undankbare Vierte

Mutig sind derartige Ankündigungen allemal. Im Weltcup ist Weidle seit dem Silbertag in Cortina viermal aufs Podest gefahren, immer in der Abfahrt. Zu selten für ihr Können - und ihren Anspruch. Bei den Olympischen Spielen vor einem Jahr schien eine Medaille für sie bereit zu liegen, nach zwei zweiten Plätzen im Training gehörte sie zu den Anwärterinnen. Im Rennen wurde Weidle Vierte, es flossen Tränen.

Wenn es um den "Killerinstinkt" geht, dann ist Sofia Goggia die Messlatte. Bei Olympia in Peking fuhr die Italienerin mit angerissenem Kreuzband zu Silber und war wütend, dass es nicht Gold wurde. "Diese Gnadenlosigkeit, diese Kompromisslosigkeit, das ist, was sie ausmacht - weil so viel besser Ski fahren tut sie nicht", sagt Weidle. "Speed Queen" Goggia landet aber mit ihrer Kamikaze-Mentalität auch oft im Fangzaun.

"Gesund unten ankommen" wäre schon wichtig, betont Weidle mit einem Lächeln. Sonst könne sie ihrem Anspruch ja nicht gerecht werden: "Bei so einer WM will ich ganz oben stehen."

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