Eine Hiobsbotschaft für den Wintersport: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will auch 2026 keine Frauenwettbewerbe in der Nordischen Kombination bei Olympia zulassen. Für die deutsche Medaillenhoffnung Nathalie Armbruster ist diese Entscheidung ein "Schlag ins Gesicht". Die 17-Jährige holte bei ihrem WM-Debüt in Planica die Silbermedaille im Einzel.
Sportart vor ungewissen Zukunft
Seit 1924 ist die Kombination aus Skilanglauf und Skispringen olympische Disziplin - allerdings nur für männliche Athleten. Das IOC begründet seine Entscheidung unter anderem mit "geringer Attraktivität", die sich in den Zuschauerzahlen zeigen würde. Für Armbruster ist klar: "Es geht nur um Geld und nicht um den Sport." Sie sieht die Zukunft ihrer Sportart gefährdet.
Auch die "mangelnde Vielfalt" bei den teilnehmenden Nationen kritisiert das IOC. Bei den Frauen sind insgesamt nur zehn Nationen vertreten und bei den Männern kamen zuletzt 16 der Top 20 aus den drei Ländern Norwegen, Österreich und Deutschland. Deshalb steht auch die Zukunft der Männer bei Olympia auf wackligen Beinen.
"Olympia ist der Traum jedes Sportlers. Ein Kindheitstraum, den man sich erfüllen will. Wenn einem Sport die Perspektive genommen wird, das ist heftig."
Protest-Aktionen der Frauen
Um ihren Unmut zu zeigen, formieren die Frauen ihre Skistöcke zu einem X, welches für "no eXception", keine Ausnahme stehen soll. Im November ging die Norwegerin Gyda Westvold Hansen beim Weltcupstart im finnischen Ruka mit einem aufgemalten Bart an den Start und zeigte so ihren Protest am IOC und sprach im Namen aller: "Wir finden es ziemlich absurd, dass man tatsächlich einen Bart haben muss, um an Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen", sagte die Weltmeisterin.
"Jedes Mal, wenn wir am Start stehen und unser Kreuz mit den Stöcken machen, dann kommt Wut auf, weil diese Entscheidung unser Sportlerherz gebrochen hat."
Bis 2030, so hoffen Nathalie Armbruster und ihre Kolleginnen, sollen endlich auch Frauen in der Nordischen Kombination bei Olympia starten dürfen. Alles andere würde vor allem einem widersprechen: dem olympischen Gedanken, der die Teilnahme vor den Sieg stellt.