Günter Hujara ist tief getroffen. Die Nachricht vom Tod Rosi Mittermaiers hat ihn überrascht und schockiert. "Ich habe die Rosi relativ gut gekannt und auch ihre Familie. Es verbindet uns ein bisschen mehr - da ist schon Trauer da."
Der ehemalige DSV-Trainer und Ski-Renndirektor aus Neuenbürg hat an die Doppel-Olympiasiegerin von 1976 nur gute Erinnerungen. Vor allem ein Merkmal ist ihm hängen geblieben: "Das Lachen von Rosi, das ist bei mir ganz stark in Erinnerung. Es hat immer wieder Situationen gegeben , da ist sie geprüft worden und hat sich selbst geprüft. Aber das wurde immer mit einem Lächeln oder Lachen begleitet. Sie konnte unheimlich verschmitzt sein. Sie konnte ihren Willen immer über ihr Lachen durchsetzen."
Rosi Mittermaier bei Günter Hujara im Training
Kennengelernt haben sich die beiden in 1970er Jahren, "als ich beim deutschen Skiverband als Assistenztrainer im Europacup Damen angefangen habe. Da haben sich unsere Wege bei Weltcuprennen immer öfter gekreuzt. So ist das immer mehr geworden", erzählt Hujara. Einige Male gehörte Rosi Mittermaier auch zu seiner Trainingsgruppe. "Wenn die Trainingseinheiten zusammengelegt wurden, hat Rosi schon auch mittrainiert."
Günter Hujara: "Sie war die Rosi und ist es geblieben"
Der 70-Jährige spricht über Rosi Mittermaier nur in den höchsten Tönen. Man merkt ihm die Verbundenheit zu der verstorbenen Skirennläuferin an. Hujara beschreibt sie als klaren, offenen, fairen und freundlichen Menschen. Dazu hatte, so Hujara, Rosi Mittermaier "einen unglaublich partnerschaftlichen Umgang mit Freunden und Konkurrenten. Das hat sie schon ausgezeichnet. Ihre Siege und Medaillen haben sie überhaupt nicht verändert. Sie war die Rosi und ist es geblieben."
Rosi Mittermaier hat den deutschen Skisport verändert
Der gesamte Skisport in Deutschland habe durch Rosi Mittermaier und ihre Erfolge einen sehr starken Schub erlebt, erklärt Hujara. "Die Olympia-Medaillen haben den deutschen Skiverband im alpinen Bereich unheimlich vorwärts gebracht zu der Zeit. Das hat sich ausgedrückt in Fördermitteln, die plötzlich gekommen sind. Auch für den Nachwuchs."
Nun ist Rosi Mittermaier im Alter von 72 Jahren verstorben. Es bleiben die Erinnerungen an eine große Sportlerin, die trotz ihrer zahlreichen Erfolge stets natürlich, nahbar und bodenständig blieb.