Krystal Rivers und Allianz MTV wollen die Sensation im Viertelfinale.  (Foto: IMAGO, IMAGO / Pressefoto Baumann)

Volleyball | Champions League

Allianz MTV Stuttgart: Mit Mut gegen das Weltklasse-Team Novara

STAND
AUTOR/IN
Robert Raff

Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart sind im Viertelfinal-Hinspiel der Volleyball-Champions-League gegen Novara Außenseiter.

Hinter Allianz MTV Stuttgart liegt die bisher erfolgreichste Champions-League-Saison der Vereinsgeschichte. Das lässt sich vor den anstehenden Partien gegen Novara schon festhalten – unabhängig vom Ausgang des Hinspiels am 14. März um 19:00 in Stuttgart und des Rückspiels eine Woche später in Italien. Denn als Gruppensieger eine CL-Vorrunde abzuschließen – das war auch für den international stets präsenten Club aus Stuttgart ein Novum.

"Wir hatten sicherlich nicht damit gerechnet, dass wir als Gruppenerster aus der Gruppenphase kommen", sagt auch Sportdirektorin Kim Oszvald-Renkema im Gespräch mit SWR Sport. Nach Siegen über Teams wie Fenerbahce Istanbul, eine Top-Adresse im europäischen Volleyball, und den polnischen Tabellenführer LKS Lodz ist dies nun aber Gewissheit. Dennoch geht der Bundesliga-Tabellenführer nicht als Favorit in das anstehende Viertelfinale.

Stuttgart möchte jede Chance nutzen

Gleichwohl möchte sich in Stuttgart niemand verstecken. Das bestätigt auch Kim Oszvald-Renkema: "Es ist klar, dass Novara der Favorit ist. Aber wir haben auch häufig gezeigt, dass wir sehr hohes Niveau erreichen, wenn wir frei aufspielen können." Solch ein hohes Niveau erreichte die Mannschaft um Kapitänin Maria Segura zum Beispiel in den Gruppen-Heimspielen gegen Lodz und Istanbul. "Wenn wir solch eine Leistung wieder bringen können, wird das eine spannende Angelegenheit", hofft die Sportdirektorin.

Kim Oszvald-Renkema fiebert mit (Foto: IMAGO, IMAGO / Pressefoto Baumann)
Volle Unterstützung vom Spielfeldrand: Kim Oszvald-Renkema. IMAGO / Pressefoto Baumann

Eine Leistungssteigerung wird gegenüber der Generalprobe gegen Erfurt von Nöten sein. Die glanzlose Vorstellung beim 3:0 gegen den Tabellenvorletzten der Volleyball-Bundesliga am Samstag war aber auch einigen Wechseln geschuldet. Eine Personal-Rochade, die sich allerdings in Zukunft noch bezahlt machen könnte. "Wir haben mit der Champions League ein sehr enges Programm, das wussten wir vorher. Es ist wichtig, dass wir viel durchwechseln können", sagt Oszvald-Renkema und verweist zudem auf die englischen Wochen, die jetzt mit den internationalen Auftritten und den Playoffs auf die Schwäbinnen zukommen. Der breite und ausgeglichene Kader könnte ein Schlüssel für die entscheidenden Wochen auf nationaler sowie internationaler Ebene sein.

Krystal Rivers als Schlüssel?

Eine Spielerin, die am Samstag dann auch nur eineinhalb Sätze lang spielte, war Krystal Rivers. Cheftrainer Tore Aleksandersen wollte bei seiner Diagonalangreiferin, die unlängst ihren Vertrag verlängert hat, kein Risiko eingehen. Denn der Norweger weiß, dass es gegen die Italienerinnen aus dem Piemont einmal mehr auf seine Star-Angreiferin ankommt. Die US-Amerikanerin mit der besonderen Geschichte ist essenziell für das Angriffsspiel der Stuttgarterinnen.

Video herunterladen (11,5 MB | MP4)

Wenn die mehrmalige "wertvollste Spielerin" der Gruppenphase zu ihrem Spiel findet, dann kann Allianz MTV Stuttgart die großen Gegner ärgern. So geschehen, als Lodz und Istanbul in der heimischen Arena bezwungen wurden. Rivers erzielte 31 respektive 25 Punkte. "Krystal wird wie immer eine sehr wichtige Rolle spielen, sie ist natürlich unsere Punktesammlerin", meint Kim Oszvald-Renkema. Rivers‘ Pendant bei den Italienerinnen ist Ebrar Karakurt. Die Türkin (Jahrgang 2000) ist die überragende Spielerin bei Igor Gorgonzola Novara, in sechs Spielen punktete sie 133-mal. Wenn die Italienerinnen Zeit haben, sich zu sortieren, geht der Ball in der Regel zu Karakurt. Und dann könnte es für Stuttgarts Abwehr ein langer Abend werden. Dementsprechend muss der deutsche Vertreter laut Oszvald-Renkema die Annahme Novaras mit mutigen Aufschlägen unter Druck setzen. "Darauf liegt unser Hauptaugenmerk", so die Niederländerin.  

Vorfreude auf den Gegner

Die Vorfreude war bereits nach dem Sieg gegen Erfurt zu spüren. Der Verein und die Fans fiebern dem Duell gegen den Vierten der italienischen Liga entgegen, die Arena wird wohl ausverkauft sein. Zweimal waren Stuttgarts Volleyballerinnen bereits unter den letzten Acht der Königsklasse – zweimal war dort gegen italienische Klubs Endstation. Unter anderem gegen Novara, als man 2018/2019 mit 1:3 und 2:3 unterlag. Und trotz der Historie war man im Stuttgarter Lager mit dem Los sehr zufrieden. "Wir wollten gerne gegen eine italienische Mannschaft spielen. Es ist einfach toll, gegen solch ein Weltklasse-Team aus Italien antreten zu dürfen und deshalb freuen wir uns sehr auf das Viertelfinale", äußert sich Kim Oszvald-Renkema im Vorfeld der Partie.

Ähnlich sieht das Mittelblockerin und Ex-Italien-Legionärin Marie Schölzel. "Das Spiel wird eine große Herausforderung, aber wir hatten Zeit uns vorzubereiten. Wir werden alles geben, um den möglichen Traum vom Sieg wahr zu machen, wenn wir die Chance bekommen", wird sie auf der Vereins-Homepage zitiert. Vielleicht gelingt ja die Sensation und Allianz MTV schafft sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel, um dann den historischen ersten Halbfinaleinzug in der CEV-Champions-League zu schaffen.

Stuttgart konnte Novara schon besiegen

Stuttgart weiß immerhin schon, wie sich ein Erfolg gegen Novara anfühlt. In der Gruppenphase 2019/2020 gab es vor heimischem Publikum ein 3:1. "Wir werden am Dienstag vor einer vollen Hütte alles raushauen, um die Italienerinnen so gut es geht unter Druck zu setzen", verspricht Oszvald-Renkema.

STAND
AUTOR/IN
Robert Raff

Mehr Sport

Neu-Ulm

Tischtennis | Bundesliga TTC Neu-Ulm spielt nur noch Champions League

Der TTC Neu-Ulm verabschiedet sich komplett aus den nationalen Ligen. Nach dem Rückzug aus der Bundesliga hat der Verein auch keine Teams für die Zweite oder Dritte Liga gemeldet. Das hat Folgen.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Stuttgart

Volleyball | MTV Stuttgart Konstantin Bitter soll erkrankten MTV-Coach Aleksandersen unterstützen

Volleyball-Bundesligist MTV Allianz Stuttgart reagiert auf die gesundheitliche Situation von Cheftrainer Tore Aleksandersen und stellt sich mit Konstantin Bitter für die Zukunft breiter auf.

Stuttgart

Turnen Turn-Youngster Meolie Jauch bei DTB-Pokal "wie im Weltall"

Die 16 Jahre alte Turnerin Meolie Jauch startete beim DTB-Pokal erstmals für die Seniorinnen und erreichte am Stufenbarren den vierten Platz.

SWR Aktuell Baden-Württemberg mit Sport SWR Fernsehen BW