Die Volleyballer der Freiburger Turnerschaft 1844 sind derzeit nicht zu stoppen. Acht Siege in acht Spielen in der laufenden Saison, vier Spiele in Folge ohne Satzverlust. Die "Affenbande", wie sich die Volleyball-Männer der Freiburger Turnerschaft nennen, ist auf dem Weg in die erste Bundesliga. Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ist das allerdings eine große Herausforderung.
"Das ist die Herkulesaufgabe. Wir möchten es auf jeden Fall probieren. Mittlerweile merken wir, dass die Euphorie deutlich überwiegt."

Dabei muss das Team noch nicht einmal Meister werden, um den Bundesliga-Aufstieg klar zu machen. Denn die Bundesliga soll um einige Mannschaften erweitert werden, und Freiburg hat - wie die Baden Volleys SSC Karlsruhe - eine Einladung der Volleyball Bundesliga (VBL) erhalten. Weil zuletzt nur wenige Teams den Erstliga-Aufstieg aus finanziellen Gründen gewagt haben, hat der Verband die Lizenzvoraussetzungen massiv reduziert.
Linienfreier Boden gehört zur Grundausstattung
Für die neue Saison 2023/24 brauchen erstklassige Teams nun nicht mehr zwingend LED-Banden, hauptamtliche Mitarbeiter, eine 2.500-Zuschauer-Arena und einen Etat von 200.000 Euro. Die Freiburger Turnerschaft muss für die Bundesliga in der noch neuen Dreifeldhalle aber auf jeden Fall einen linienfreien Boden anschaffen. Insgesamt rechnet man mit einem Etat "on Top" von 150.000 Euro, sagt Teammanager Florian Schneider, vor allem für höhere Personal- und Reisekosten. Jetzt geht er auf Sponsorensuche.

Jugendarbeit wie beim SC Freiburg
Ähnlich wie der SC Freiburg, der sich in der Nähe der FT 1844 in seiner Fußballschule um den Nachwuchs kümmert, rekrutiert auch die "Affenbande" ihre Spieler aus der eigenen Jugend. So hat etwa Kapitän Luc Hartmann sämtliche Jugendteams bei der FT durchlaufen und die erste Mannschaft schon früh bei den Spielen beobachtet, als Ballroller oder Wischer.
"Ich sehe mich als Pendant zu SC-Spieler Christian Günter."

"Wir sind eine der wenigen Mannschaften, die wirklich komplett auf die eigene Jugend setzen," sagt auch Trainer Jakob Schönhagen. Er muss jetzt das Team sportlich auf die erste Liga vorbereiten. Diese ist vor allem schneller und höher. Krafttraining für die Sprungkraft, im Aufschlag und Block, im Angriff taktisch noch besser werden - das steht auf dem Trainingsplan. Die große Stärke der FT 1844 Freiburg ist die Variabilität. Die gilt es nun Schritt für Schritt auszubauen.

Einen Medienraum, den die "Affenbande" etwa zur Spielanalyse nutzt, gibt es bereits in der neuen Spielstätte. Im Frühjahr 2023 soll dann feststehen, ob die Freiburger Volleyballer genug Sponsoren und finanzielle Unterstützung zusammenhaben, um ins Oberhaus einzuziehen. Wenn dann auch noch Karlsruhe mitzieht, wird die Bundesliga um ein badisches Duell reicher werden.