Nächster Gold-Coup für das deutsche Turnen bei der Heim-EM in Leipzig: Karina Schönmaier hat sich im Einzelfinale am Sprung zur neuen Europameisterin gekürt. Schönmaier kam mit ihrer Übung am Freitag (30.05.) auf 13,983 Punkte. Damit setzte sich die 19-Jährige vor Walentina Georgiewa (Bulgarien, 13,900 Punkte) und Lisa Vaelen (Belgien, 13,666) durch.
Karina Schönmaier: "Es ist ein sehr großes Geschenk für mich"
"Es war einfach alles wie im Traum. Ich hätte nie gedacht, das jemals zu spüren. Ich hätte niemals damit gerechnet, dort zu stehen - und dass die Hymne für mich gespielt wird", sagte Schönmaier: "Es ist ein sehr großes Geschenk für mich. Es ist der Wahnsinn, ich kann diese Gefühle nicht beschreiben. Es ist wie im Film. Ich habe gar keine Worte, weil es so ein geiles Gefühl ist."
"Mir kamen einfach nur die Tränen
Als Zweite war Schönmaier ins Finale gestartet und musste nach ihrer Übung warten, bis ihre sechs weiteren Konkurrentinnen fertig waren. Es sei nervenaufreibend gewesen, warten zu müssen, ob es reiche oder nicht. "Ich konnte einfach nur vor Freude weinen, mir kamen einfach nur die Tränen", erzählte sie über den Moment der Erlösung. Es ist der erste EM-Titel im Sprung für eine deutsche Turnerin seit Oksana Chusovitina 2008.
Es läuft rund für Karina Schönmaier
Für Schönmaier, die in Chemnitz trainiert, ist es einen Tag nach der mutmaßlich schweren Verletzung ihrer Teamkollegin Helen Kevric bereits die dritte Medaille bei den Kontinentalmeisterschaften. Am Montag hatte die gebürtige Bremerin mit der deutschen Mannschaft Silber gewonnen, am Mittwoch wurde sie gemeinsam mit Timo Eder Europameisterin im erstmals ausgetragenen Mixed-Teamfinale.
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Die Teilnahme am Einzelfinale im Sprung hatte sie sich als Beste der Qualifikation gesichert. Am Samstag tritt Schönmaier auch in der Medaillenentscheidung am Boden an.
Helen Kevric erfolgreich operiert
Ursprünglich wäre Schönmaier auch in der Mehrkampfentscheidung am Donnerstag (29.05. dabei gewesen, doch Frauen-Cheftrainer Gerben Wiersma hatte ihr nach dem Mixed-Teamfinale kurzfristig eine Wettkampfpause verordnet und stattdessen Janoah Müller ins Rennen geschickt. Während Müller auf Rang 20 kam, verletzte sich Kevric gleich am ersten Gerät am Sprung bei der Landung, der Wettkampf wie auch die restliche EM war für sie damit beendet.
Wiersma sprach danach von einer "Kniescheibenbandverletzung", Kevric wurde mittlerweile in Stuttgart erfolgreich operiert. Sie hätte sowohl im Mehrkampf als auch im Stufenbarrenfinale am Freitag zu den Medaillenanwärterinnen gehört.
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Die Sieger der anderen Finals
Die anderen Medaillen am Freitag, dem ersten Tag der Geräte-Finals, wurden ohne deutsche Beteiligung vergeben. Die Belgierin Nina Derwael gewann mit 14,466 Punkten am Stufenbarren. Bei den Männern gewann Luke Whitehouse zum dritten Mal hintereinander den Titel am Boden und vollendete mit 14,500 Punkten das Triple.

Am Pauschenpferd triumphierte Hamlet Manukyan aus Armenien mit 14,766 Zählern. Und an den Ringen siegten gemeinsam mit jeweils 14,400 Zählern Titelverteidiger Eleftherios Petrounias (Griechenland) und Mehrkampf-Europameister Adem Asil (Türkei).