Jeweils die besten acht Athletinnen und Athleten pro Gerät schafften den Sprung in die Endrunde. Los ging es in der Wettkampfhalle am frühen Mittag zunächst mit der Entscheidung der Männer am Sprung, allerdings ohne deutsche Beteiligung. Danach waren die Frauen am Schwebebalken gefragt.
Gold am Reck für Brody Malone
14.800 Punkte leuchteten in Liverpool auf der Anzeigetafel für Brody Malone auf. Der US-Amerikaner erreichte mit dieser Wertung den Weltmeistertitel am Reck. Nach Bronze 2021 in Japan, gewann der 22-Jährige seine erste Goldmedaille am Reck. Mehrkampf-Weltmeister und Olympiasieger Daiki Hashimoto gewann die Silbermedaille mit 14.700 Punkten. Bronze ging an den Brasilianer Arthur Mariano.
Gadirova holt Boden-Gold vor heimischem Publikum
Die Britin Jessica Gadirova gewinnt die Goldmedaille im Boden-Finale. Die 18-Jährige startete als letzte und musste 13.833 Punkte der US-Amerikanerin Jordan Chiles überbieten. Mit einer Schwierigkeit von 6.000 und einer Ausführung von 8.200 Punkte erhielt die Britin eine Punktzahl von 14.200 Punkte und den damit verbundenen WM-Titel. Bronze ging an die Brasilianerin und Mehrkampf-Weltmeisterin Rebeca Andrade.
Gold für Zou am Barren - Lukas Dauser gewinnt Silber
Im top besetzten Finale der Männer am Barren ging die Goldmedaille nach China. Zou Jingyuan zeigte mit 16.166 Punkten die stärkste Übung des Tages. Für Zou ist es nach 2017 und 2018 die dritte Goldmedaille am Barren. Lukas Dauser sicherte sich mit 15.500 Punkten den zweiten Platz und die Silbermedaille für Deutschland. Mit erhobener Faust und einem lauten Schrei feierte der Unterhachinger seine fehlerfrei Übung und die einzige Medaille für Deutschland bei dieser WM. Bronze ging an Carlos Yulo von den Philippinen.
Hazuki Watanabe die beste der Welt am Balken
Hazuki Watanabe ging als Fünftbeste der Qualifikation ins Finale am Schwebebalken, zeigte eine fehlerfreie und saubere Übung und wirkte damit durchaus glücklich, als sie danach grinsend ins Publikum winkte. 13.6 Punkte für sie, die gleiche Wertung wie in der Qualifikation. Da wusste die Japanerin aber noch nicht, dass beide Favoritinnen, die danach kamen, noch stürzen würden.
Skye Blakely aus den USA und auch die Chinesin Yushan Ou mussten beide vorzeitig vom Gerät, was sie die erhofften Medaillen kostete. Dafür konnte sich Elsabeth Black aus Kanada freuen. Als Letzte noch ins Finale gerutscht, holte sie sich mit Silber (13.566 Punkte) ihre zweite Medaille bei dieser WM. Im Teamfinale hatte sie mit Kanada bereits Bronze gewonnen. Drittbeste der Welt am Schwebebalken wurde Shoko Miyata aus Japan (13.533 Punkte)
Artur Davtyan wird Weltmeister am Sprung
Der Durchschnitt aus zwei Finalsprüngen war entscheidend für den WM-Titel am Sprung und am höchsten war der beim Olympia-Bronzemedaillengewinner Artur Davtyan aus Armenien. Der Qualifikationsbeste zeigte auch im Finale, dass er mit 30 Jahren noch zur absoluten Sprungelite gehört. Seinen ersten Sprung turnte er als einer der wenigen in den sicheren Stand, holte sich starke 15.0 Punkte. Nach dem zweiten Sprung riss er schon die Arme in die Höhe, denn auch den brachte er elegant und sicher auf die Matte - 15.050 Punkte insgesamt, das konnte keiner schlagen. Auch nicht der Titelverteidiger, der Philippine Calos Yulo. Er zeigte zwar mit seinem ersten Sprung den schwersten der gesamten Konkurrenz und holte ebenfalls 15.0 Punkte, insgesamt blieb er aber knapp hinter Davtyan. Emotional wurde es in der Liverpooler Arena als der Ukrainer Igor Radivilov ans Gerät ging, der mit großem Jubel begrüßt und gefeiert wurde. Er brachte seine beiden Sprünge sicher auf die Matte und holte sich mit 14.733 Punkten den dritten Platz.