Giranni Regini-Moran bei der Turn-WM in Liverpool  (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Turn-WM in Liverpool

Medaillen in Liverpool: Gerätefinals bei der Turn-WM

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Am vorletzten Tag der Turn-WM wurden fünf neue Weltmeister und Weltmeisterinnen gesucht. Aus deutscher Sicht besonders interessant: Das Finale am Stufenbarren mit Europameisterin Elisabeth Seitz.

Jeweils die besten acht Athletinnen und Athleten pro Gerät schafften den Sprung in die Endrunde. Los ging es in der Wettkampfhalle am frühen Mittag zunächst mit der Entscheidung der Männer am Boden, allerdings ohne deutsche Beteiligung.

Brite Giarnni Regini-Moran wird Weltmeister am Boden

Die Zuschauer kannten kein Halten mehr, als klar war: Der Brite Giarnni Regini-Moran ist Weltmeister. Seine 14.533 Punkte reichten am Ende knapp zum Sieg vor den Japanern Hashimoto Daiki (14.500) und Ryosuke Doi (14.266). Bereits nach Regini-Morans Kür war klar, dass es für ihn eine Medaille geben wird - mit Platz Eins hatte er aber wahrscheinlich selbst nicht wirklich gerechnet. Der Brite profitierte dabei auch vom schlechten Abschneiden des Weltmeisters von 2019, dem Philippinen Carlos Yulo. Der beste der Qualifikation und der Stärkste aus dem Boden-Wettkampf im Mehrkampf gestern, konnte seine Leistung nicht auf die Turnfläche bringen und erreichte mit 13.300 Punkten nur den siebten Platz. Für Regini-Moran ist es nach der Bronzemedaille im Team bereits die zweite Topplatzierung bei seiner Heim-WM.

Doppelerfolg für die Amerikanerinnen am Sprung

Im Sprungfinale der Frauen durfte das amerikanische Team gleich zweimal jubeln. Jade Carey (14.516 Punkte) sicherte sich mit zwei starken Sprüngen (14.733 und 14.300) ihr erstes Einzel-WM-Gold. Hinter ihr freute sich Mannschaftskollegin Jordan Chiles mit 14.350 Punkten über Silber. Für Carey und Chiles ist es, nach Gold im Mannschaftswettbewerb, bereits die zweite Medaille in Liverpool. Auf Rang Drei schaffte es die Französin Coline Devillard, die auch schon in der Qualifikation nach den beiden Amerikanerinnen die drittbeste Wertung geschafft hatte. Die Titelverteidigerin und diesjährige Weltmeisterin im Mehrkampf, Rebeca Andrade, war nach einem verpatzten zweiten Sprung in der Qualifikation überraschend nicht im Finale vorbei.

Gold für McClenaghan am Pauschenpferd

Nachdem in der Qualifikation am Montag sowohl der Ire Rhys McClenaghan, als auch der US-Amerikaner Stephen Nedoroscik mit 15.233 Punkten die stärkste Leistung der Vorrunde gezeigt hatten, gingen viele von einem Duell der beiden auch im Finale aus. Da allerdings hatte der Ire deutlich die Nase vorn, zeigte eine fast fehlerfreie Kür und wurde dafür von den Wertungsrichtern mit 15.300 Punkten belohnt. Die Bestmarke an diesem Nachmittag, die auch Konkurrent Nedoroscik nicht überbieten konnte. Nach kleineren Unsicherheiten reichte es bei ihm nur zu 14.400 Punkten - am Ende bedeutete das Rang Fünf. Silber sicherte sich völlig überraschend der Jordanier Ahmad Abu Al Soud, der als einziger Athlet für sein Land in Liverpool an den Start geht. Als Achter der Qualifikation zeigte er mit 14.866 Punkten die zweitbeste Übung des Tages. Bronze ging mit 14.733 Punkten an den Armenier Harutyun Merdinyan, der als letzter Starter an das Gerät ging. Für ihn ist es, nach 2015, bereits die zweite WM-Bronzemedaille.

Wei Xiaoyuan ist Weltmeisterin am Stufenbarren, Seitz wird Vierte

Das einzige Finale mit deutscher Beteiligung an diesem Abend, entwickelte sich zu einem echten Krimi. Nachdem Mitfavoritin Rebeca Andrade als erste Starterin während ihrer Übung vom Stufenbarren gehen musste und auch die Niederländerin Naomi Visser nicht ohne einen Abgang durchkam, erhöhten sich die Chancen für Elisabeth Seitz auf eine Topplatzierung. Die US-Amerikanerin Shilese Jones, die Vize-Mehrkampfmeisterin, überzeugte dann aber mit einer starken Vorstellung und 14.766 Punkten - der bis dahin besten Übung der Konkurrenz. Bis die Chinesin Wei Xiaoyuan eine überragende Vorstellung am Stufenbarren zeigte und mit 14.966 klar die Führung übernahm und sie auch nicht mehr abgab. Den Bronzerang sicherte sich die belgische Olympiasiegerin Nina Derwael (14.700 Punkte). Knapp dahinter reihte sich Elisabeth Seitz ein. Die Deutsche zeigte eine saubere Übung, die allerdings nicht zu den schwierigsten zählte. Am Ende bedeuteten 14.366 Punnkte Rang Vier - weniger als 0,4 Punkte von den Medaillenrängen entfernt. Für die Europameisterin ist das dennoch die beste Platzierung, die sie bei einer WM je erreicht hat.

Asil Adem ist der Herr der Ringe

Gleich drei Turner erzielten in der Qualifikation am Montag die Topwertung von 14.666 Punkten - es zeichnete sich also schon im Vorfeld ein spannendes Ringefinale ab. Wie hoch die Leistungsdichte bei den Ringeturnern ist, zeigte sich dann auch: Platz Eins und Acht trennten gerade mal 0,5 Punkte. Die beste Übung des Abends zeigte der Türke Asil Adem und krönte sich mit 14.933 Punkten zum Weltmeister. Für ihn, der auch schon für das ägyptische Nationalteam antrat, ist es die erste WM-Medaille. Knapp dahinter reihte sich der Barren-Olympiasieger von Tokio, Zou Jingyuan ein. Mit 14.866 Punkten verpasste er den Titel denkbar knapp. Bronze ging an den Briten Courtney Tulloch (14.733).

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