SWR Sport: Elisabeth Seitz, ein ganz großer Tag, ein großer Moment, der für Sie und Ihre Karriere ansteht. Sie haben was zu verkünden...
Elisabeth Seitz: Ja, genau. Nach über 16 Jahren im Nationalteam, nach so vielen tollen Erlebnissen, die ich mitbekommen durfte, zehn Weltmeisterschaften, drei Olympischen Spielen, mit vielen Medaillen insgesamt, international, aber auch national, bin ich wahnsinnig stolz auf meine Karriere und werde sie heute beenden.
SWR Sport: Was sind die Gründe für das Karriereende, das den einen oder anderen Turn-Fan überrascht?
Seitz: Die Gründe sind erstmal die, dass ich schon so lange dabei war und immer gesagt habe, dass mein Körper entscheidet, wenn es dann genug ist. Ich werde dieses Jahr 32 Jahre alt und merke, dass es nicht mehr so einfach ist und dass es Zeit ist für einen neuen Abschnitt im Leben.
SWR Sport: Mal Hand aufs Herz, wie fühlt sich diese Entscheidung jetzt an?
Seitz: Ich bin wahnsinnig nervös, total emotional. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle. Ich freue mich, weil es auch tolle Neuigkeiten gibt für die Zukunft: Ich werde Mama.
Drama um Medaillen-Hoffnung Kevric mit heftiger Knieverletzung nach Sturz bei Turn-EM
Drama um Helen Kevric: Die deutsche Medaillen-Hoffnung hat sich bei den Heim-Europameisterschaften in Leipzig schwer am Knie verletzt. Der Sieg im Mehrkampf-Finale ging an Manila Esposito aus Italien.
SWR Sport: Ist die Bühne Heim-EM in Leipzig genau die richtige, um so eine Entscheidung bekannt zu geben?
Seitz: Ja, es ist absolut die richtige Entscheidung. Natürlich hätte ich gerne mitgeturnt, aber hier kann ich mich nochmal bei allen bedanken. Ich kann nochmal vor die Fans treten. Es ist ein wirklich toller Rahmen und ich freue mich, dass ich den nutzen kann. Das Schöne ist: Ich werde dem Turnen treu bleiben. Ich habe so viele Projekte geplant, sei es mit Turn-Camps. Ich möchte Leute mit meinen Vorträgen inspirieren, aber es wird noch vieles mehr geben. Aber klar: Ich freue mich natürlich ganz besonders auf das Ende des Jahres in der Rolle als Mama.