Es war der 31. Juli 2019. Ich sollte vom Damen-Tennisturnier in Karlsruhe berichten. Viele talentierte Spielerinnen waren am Start, aber eine fiel mir besonders auf. Die meisten Athletinnen hörten Musik oder machten sich warm für ihr nächstes Match. Nur eine kümmerte sich um ein kleines Mädchen - nämlich um ihre Tochter. Außergewöhnlich auf der strapaziösen Tennistour. Es war Tatjana Maria aus Bad Saulgau mit ihrer Tochter Charlotte. Mein Interesse war geweckt.
Als Mutter um die Welt reisen, dazu der Ehemann als Trainer. Ich bat sie um ein Interview. Tatjana zeigte sich entspannt, erzählte vom aufregenden Leben als reisendes Familienunternehmen. Ich selbst bin seit vielen Jahrzehnten ein begeisterter Tennisspieler. Tatjana Maria war damals die Nummer 70 der Weltrangliste, ich die Nummer acht in meinem Club Herren Ü50.
Interview auf dem Tenniscourt
Ich packte meinen Mut zusammen und fragte sie, ob wir das Interview nicht tennisspielend weiterführen wollen. Zu meiner Überraschung sagte sie "Ja"! Kurz danach standen wir gemeinsam auf dem Platz und sie zeigte mir, was Weltklasse-Tennis ist. Das Ergebnis kann sich jeder vorstellen.
Drei Jahre ist das jetzt her. Ich spiele kaum noch Tennis. Tatjana Maria hingegen steht im Halbfinale von Wimbledon. Gratuliere, Tatjana!