Stuttgart war bereit für den großen Triumphzug ihrer Tennis-Helden. Denn das deutsche Davis-Cup-Team war hochmotiviert, den Titel von 1988 zu verteidigen. Auf dem Weg ins Finale hatten Boris Becker (Leimen), Carl-Uwe Steeb (Aalen), Eric Jelen (Trier) und Ersatzmann Patrik Kühnen (Püttlingen) erst Indonesien, dann die Tschechoslowakei und im Halbfinale schließlich die USA ausgeschaltet.
Im Finale traf der Titelverteidiger auf Schweden. Ein brisantes Duell, denn Mats Wilander, Stefan Edberg, Anders Järryd und Kent Carlsson hatten bereits 1988 das Finale in Göteborg verloren. Damals klar mit 1:4. Carlsson ist im letzten Spiel gegen Patrik Kühnen nicht einmal angetreten. Diese Scharte wollten die Schweden ein Jahr später in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyerhalle auswetzen.
Boris Becker ließ den Schweden keine Chance
Doch es kam anders. Zwar konnte sich Mats Wilander in einem engen Spiel über fünf Sätze knapp gegen Carl-Uwe Steeb durchsetzen. Doch Boris Becker gab sich sowohl in seinen beiden Einzeln (erst gegen Stefan Edberg und später gegen Wilander) als auch im Doppel mit Eric Jelen keine Blöße. Dreimal trat der Leimener an, dreimal gab es für die Schweden nichts zu holen. Die Einzel-Duelle gegen Edberg und Wilander hat Becker sogar deutlich in drei Sätzen gewonnen. Carl-Uwe Steebs Niederlage zum Abschluss gegen Stefan Edberg hatte nur noch statistischen Wert - Deutschland war Davis-Cup-Sieger 1989. Am Ende gab es literweise Champagner und eine veritable Tortenschlacht. Und die Fans in der an drei Tagen ausverkauften Schleyer-Halle konnten ihre Tennis-Helden feiern.
Carl-Uwe Steeb | 7:5, 6:7, 7:6, 2:6, 3:6 | Mats Wilander |
Boris Becker | 6:2, 6:2, 6:4 | Stefan Edberg |
Boris Becker & Eric Jelen | 7:6, 6:4, 3:6, 6:7, 6:4 | Jan Gunnarsson & Anders Järryd |
Boris Becker | 6:2, 6:0, 6:2 | Mats Wilander |
Carl-Uwe Steeb | 2:6, 4:6 | Stefan Edberg |