Jean Paul Danneberg war glücklich, als er am Montagabend die Ankunftshalle des Frankfurter Flughafens betrat. Die etwa 200 Fans, die den Hockey-Weltmeister 2023 begrüßten, vertrieben auch den letzten Rest an Müdigkeit, die sich bei dem 20-Jährigen nach der WM-Party im Teamhotel und dem langen Flug aus Neu Delhi angesammelt hatten. "Wahnsinn! Ich bin sprachlos. Das so viele Leute hierhergekommen sind, ist geil", sagte Danneberg. Mit seinen drei Paraden im Penaltyschießen hatte der Torwart, der vergangene Saison beim Mannheimer HC spielte und mittlerweile für Rot-Weiss Köln aufläuft, großen Anteil am 5:4-Sieg gegen Titelverteidiger Belgien. "Einfach wieder in der Heimat zu sein, das macht mich richtig glücklich", erzählte Danneberg.
Hockey-Weltmeister überrascht von der Euphorie
Auch Bundestrainer Andre Henning war in Party-Laune: "Das übersteigt alles, was wir sonst vom Hockey kennen und uns erhofft und erwünscht hätten. Wir hätten im Leben nicht so viele Menschen erwartet, die alle auf uns warten", sagte Henning: "Wir sind überwältigt und absolut aus dem Häuschen." Anschließend machte sich das Team auf den Weg nach Köln, dort soll auf dem Vereinsgelände von Rot-Weiss Köln ausgelassen gefeiert werden. "Wir sind viele Party-Könige", sagte Grambusch.
Ein Jahr nach Einbürgerung WM-Titel: Mannheimer Gonzalo Peillat ist deutscher Hockey-Held
Vor einem Jahr ließ sich der Argentinier Gonzalo Peillat einbürgern. Ein knappes Jahr später holt der für den Mannheimer HC spielende Ecken-Spezialist den WM-Titel mit Deutschland.
Als Comeback-Könige auf den Hockey-Thron
In ihrem ersten WM-Finale seit 2010 lief die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) nämlich wieder einmal einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Doch wie bereits im Viertel- und im Halbfinale zeigte Deutschland "diesen unbändigen Willen", wie Henning es nannte. Niklas Wellen (29.), Gonzalo Peillat (41.) und Mats Grambusch (48.) brachten das DHB-Team auf Gold-Kurs - und auch ein Gegentreffer in letzter Sekunde steckte Deutschland weg. Im Penaltyschießen war auf Jean-Paul Danneberg Verlass, der Deutschland mit seinen Paraden das dritte WM-Gold nach 2002 und 2006 sicherte. "Einige haben so lange auf diesen Erfolg gewartet und sind so oft gestürzt", sagte Henning: "Jetzt sind wir an der Spitze."