500 Eintrittskarten für die Eberthalle in Ludwigshafen - das klingt erstmal wenig, bedeutete für die Eulen Ludwigshafen aber einen enormen Aufwand. Allein die Erstellung und Versendung der personalisierten Tickets dauerte fast 15 Stunden, die Mitarbeiter legten dafür eine Nachtschicht ein. Auch die Arbeiten in der Halle waren aufwendig und nicht billig. Markierungen, die die Laufwege anzeigen, Absperrungen, ein ganzen Hygieneteam zur Überwachung der Regeln.
Wirtschaftlich nicht dauerhaft machbar
Als "wirtschaftlich grenzwertig" beschreibt die Geschäftsführerin Lisa Heßler die aktuelle Situation. Die Hoffnung auf mehr Zuschauer in naher Zukunft ist groß: "Jetzt heute die 500er-Generalprobe zu bestehen, danach wieder kritisch zu evaluieren, weil es natürlich immer verantwortbar sein soll. Und dann aber natürlich auch hoffen, dass die Behörden sehen, dass da Vertrauen und Disziplin ist." Mit großer Verantwortung will der Verein die Zahl der zugelassenen Zuschauer Stück für Stück steigern. Trotzdem, so Heßler, hätte der Verein auch mit zum Beispiel nur 250 Zuschauern den Aufwand betrieben. Man freue sich über jeden einzelnen Fan in der Halle.
Mehr als 1000 Dauerkarten und VIP-Tickets haben die Eulen vor Saisonstart verkauft, nur rund die Hälfte durfte nun rein. Beim nächsten Heimspiel sollen die Karten dann bevorzugt an die restlichen Fans ausgegeben werden. Die Anhänger der Eulen fieberten dem Spiel nach sieben Monaten Pause geradezu entgegen, wussten aber auch, worum es neben dem sportlichen Erfolg geht: "Wir alle müssen dafür Sorge tragen, dass das Hygienekonzept eingehalten wird. Letztendlich ist es so, dass, wenn wir hier versagen, dann wissen wir gar nicht, wie es in der Zukunft aussieht. Von daher hoffe ich, dass jeder weiß, was auf dem Spiel steht“, so Peter Ackermann, Vorsitzender des Fansclubs Rheintal-Eulen.
Zuschauereinnahmen machen großen Anteil im Handball aus
Auf dem Spiel stehen die Zuschauereinnahmen, die einen großen Teil des Saisonetats ausmachen. Viele Handball-Bundesligisten sind auf diese Einnahmen angewiesen. Ohne dieses Geld wird es schwer, wirtschaftlich zu überleben. Aber finanziell seriös planen können auch die Eulen nicht. "Eigentlich muss man eine Gesamtbetrachtung aufs Jahr machen. Was passiert mit der Bundesförderung, die ja auch Ticketausfälle ersetzen soll, wenn man so möchte, zumindest bis zu einem gewissen Teil? Die Frage ist eigentlich nicht zu beantworten. Klar ist, dass Handball von Ticketeinnahmen lebt und demzufolge das kein Dauerzustand sein kann", so Lisa Heßler. Niemand weiß allerdings, ob tatsächlich bald mehr Zuschauer zugelassen werden.
Die neue Saison nicht nur sportlich eine Herausforderung
Drei mal in Folge sind die Eulen Ludwigshafen nicht aus der Handball-Bundesliga abgestiegen, haben sich sportlich immer wieder herangekämpft. Dieses Jahr wird es noch schwerer - sie müssen das auch noch wirtschaftlich schaffen.