Handball | Bundesliga

Bietigheimer Handballer verpassen Entscheidung im Abstiegskampf

Stand

Von Autor/in Sophie Salmen

Handball-Bundesligist SG BBM Bietigheim hat durch eine Heimniederlage gegen den HC Erlangen einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen müssen.

Die SG BBM Bietigheim hat am 32. Spieltag der Handball-Bundesliga das Duell Drittletzter gegen Vorletzter gegen den Abstiegskonkurrenten HC Erlangen mit 23:29 (12:15) verloren - und damit den vorzeitigen Klassenerhalt aus eigener Kraft verpasst. Erlangen hingegen zieht durch den Sieg an Bietigheim in der Tabelle vorbei und kann wieder hoffen.

Intensives Spiel in der ersten Hälfte

Bietigheim-Trainer Iker Romero schickte die gleiche Sieben auf die Platte, die unter der Woche beim überraschenden 29:29-Unentschieden gegen die SG Flensburg-Handewitt die Partie eröffnet hatte. Und die Bietigheimer zeigten von Beginn an, dass sie auf Abstiegskampf eingestellt waren. Nach 1 Minute und 9 Sekunden gab es die erste Zwei-Minuten-Strafe für die SG. Den anschließenden Siebenmeter für Erlangen hielt SG-Keeper Daniel Rebmann - und die rund 4.500 Fans in der Halle waren sofort lautstark da. Es entwickelte sich im Anschluss ein intensives Spiel. Beide Defensivreihen gingen energisch zur Sache, sodass es nach zehn Minuten beim Spielstand von 4:4 bereits drei Zeitstrafen gegeben hatte.

Bietigheim fand zunächst die besseren Lösungen gegen die HC-Abwehrreihe, nach zwölf Minuten lagen die Gastgeber das erste Mal mit zwei Toren vorne (6:4). Aber Erlangen kämpfte sich zurück und glich schnell wieder aus. Dazu kam HC-Torhüter Dario Quenstedt auf Betriebstemperatur und hielt einige SG-Würfe. Nach zwanzig Minuten waren die Gäste das erste Mal mit zwei Treffern vorne. Die SG kam in dieser Phase überhaupt nicht mehr in der Offensive durch. Über neun Minuten fiel nur ein einziges Tor für die Bietigheimer, während sich Erlangen immer mehr Selbstvertrauen erspielte. Zur Halbzeitpause führte der HC mit 15:12.

SG-Mittelblocker Wiederstein sieht die Rote Karte

In die zweite Hälfte startete Bietigheim etwas kompakter, dazu nahm Coach Romero einen Wechsel im Tor vor. Für Rebmann, der in der ersten Halbzeit selten an den Ball gekommen war, stand jetzt Frederik Genz zwischen den Pfosten. Erlangen ließ sich aber nicht beirren und spielte seine Angriffe konsequent aus. Und nach acht gespielten Minuten in der zweiten Hälfte musste die SG BBM eine weitere Schwächung hinnehmen: Fabian Wiederstein griff bei einer Abwehraktion dem Erlanger Antonio Metzner ins Gesicht und sah die Rote Karte. Der SG-Mittelblock damit auseinandergerissen und Erlangen mit fünf Toren vorne (21:16).

Aber aufgeben war für die SG BBM zunächst kein Thema. Die Rote Karte schien wie eine Initialzündung für die Gastgeber, die durch einen 3:0-Lauf auf 19:21 verkürzten. In der letzten Viertelstunde nahm die Nervosität bei Bietigheim jedoch wieder zu, nur noch wenige Würfe fanden den Weg ins Netz. Vier Mal verpassten es die Bietigheimer, den Rückstand auf einen Treffer zu verkürzen, sodass Erlangen sich fangen und durch Christopher Bissel in der 50. Minute auf 24:21 erhöhen konnte. Das Momentum lag wieder auf der Seite der Gäste. Der starke HC-Spieler Sander Overjordet stellte sieben Minuten vor Schluss den alten Abstand von fünf Treffern wieder her (26:21), während Bietigheim offensiv fast gar nicht mehr stattfand. In den Schlussminuten konnte Erlangen sogar noch weiter erhöhen. Am Ende hieß das Ergebnis 29:23 für die Gäste, die wieder Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen.

Abstiegskampf bleibt weiter spannend

Da am Sonntagnachmittag der TVB Stuttgart, der ebenfalls noch im Tabellenkeller steckt, zuhause gegen die Füchse Berlin eine deutliche 20:35-Heimklatsche kassiert hatte, steht die Entscheidung im Abstiegskampf der Handball-Bundesliga weiter aus. Mit 16:48 Punkten ist der TVB Tabellen-15., Erlangen klettert mit 16:50 Zählern auf Platz 16, Bietigheim rutscht mit 15:49 Punkten auf den Abstiegsplatz. Jedoch haben der TVB und die SG BBM jeweils noch zwei Spiele, Erlangen nur noch eins. Somit könnte es auf einen absoluten Abstiegs-Showdown am letzten Spieltag (Sonntag, 08.06., alle Partien um 15 Uhr) hinauslaufen.