Die Hoffnungen auf das kleine Eishockey-Wunder war bereits vor der 2:3-Niederlage am Dienstagabend in Ingolstadt auf ein Minimum gesunken. Jetzt ist der Klassenerhalt der Steelers zwei Spieltage vor Rundenende auch rechnerisch nicht mehr möglich. Bietigheim (40 Punkte) kann den 15. und letzten Tabellenplatz in den restlichen beiden Spielen nicht mehr verlassen, den Vorletzten Augsburg (50 Zähler) nicht mehr überholen, sind der erste sportliche Absteiger der Saison. Bitter: Bis drei Minuten vor Spielende hatten die Steelers nach einer prima Leistung bei den Bayern noch mit 2:1 geführt...
Verlust der Top-Scorer vor der Saison
Der Abstieg nach zweijähriger Zugehörigkeit zur DEL ist keine Überraschung. Zu groß war der personelle Aderlass vor der Saison mit dem Verlust von Leistungsträger wie etwa den beiden Top-Scorern Riley Sheen (40 Tore) und Brendan Ranford, die mit ihrer Torgefährlichkeit in der laufenden Saison nie adäquat ersetzt werden konnten.
Trainerwechsel ohne Erfolg
Auch der Trainerwechsel während der Saison brachte keinen durchschlagenden Erfolg: Anfang Dezember kam der Finne Pekka Kangasalusta für den Kanadier Daniel Naud, der die Steelers 2021 in die Erstklassigkeit geführt und in der ersten Saison erstaunlich souverän den Klassenerhalt geschafft hatte.
Am Freitag heißt es also im letzten Heimspiel der Hauptrunde gegen Bremerhaven (19.30 Uhr) in der Bietigheimer Arena - zumindest vorläufig - Abschied nehmen von der DEL. Am Sonntag geht es dann noch einmal zu den Kölner Haien.
Geschäftsführer Schoch stolz auf zwei Jahre DEL
Trotz des endgültig feststehenden Abstiegs überwiegt beim scheidenden Geschäftsführer Volker Schoch von den Bietigheim Steelers der Stolz. "Man hatte Zeit sich darauf einzustellen, da von Beginn der Saison an der Nicht-Abstieg das klare Ziel war. Wenn es dann soweit ist, kommt erst einmal die Enttäuschung", so Schoch gegenüber SWR Sport, "dann jedoch gefolgt von Stolz, zwei Jahre lang in der Beletage des Deutschen Eishockey - als kleinster Standort, mit überschaubarem Budget - dabei gewesen zu sein."
Bei Schoch wird besonders der Klassenerhalt in der ersten Saison positiv in Erinnerung bleiben. Auch die Atmosphäre in den großen Arenen, die er und die Mannschaft erleben durften, hob er am Tag nach dem Abstieg hervor und "den Kampfeswillen, den die Steelers als Außenseiter in jedem Spiel angenommen haben."
Danny Naud wird Sportlicher Leiter
Wie es jetzt mit dem Bietigheimer Eishockey weitergeht? "Es ist davon auszugehen, dass sich der Kader verändern wird", so Volker Schoch, der hofft, dass Sponsoren und Unterstützer den Steelers weiterhin treu und verbunden bleiben. Fest steht: Künftig soll als neuer Sportlicher Leiter Rückkehrer und Ex-Coach Daniel Naud (60) die Steelers neu aufstellen. Ihm zur Seite steht Rupert Meister als Leiter Sportliche Entwicklung und Strategie für Profibereich und Nachwuchs. Sie sollen das künftige sportliche Konzept, den Kader und das Trainerteam zusammenstellen.