Das Spiel des Meisters gegen den Vizemeister in der Neu-Ulmer Arena war sehr unterhaltsam. Es hat gezeigt, dass Ulm viel besser in die neue Saison gestartet ist als Bonn. Die Gäste haben ihre hochkarätigen Abgänge noch nicht kompensiert.
Ein Start für ratiopharm Ulm nach Mass
Ulm erwischt einen guten Start ins Spiel. Verantwortlich dafür sind in der Offensive Thomy Klepeisz und Trevion Williams. Die beiden machen die ersten neun Punkte für Ulm. Dann schlägt auch der "Energizer" zu. Karim Jallow sorgt per Korbleger und Bonusfreiwurf für die Ulmer 12 zu 6 Führung. Die ersten Minuten gehören dem Deutschen Meister. Das Ulmer Spiel ist zu Beginn sehr variabel. Bis auf Aufbauspieler Nunez treffen alle Spieler. Bonn ist damit in der Abwehr sichtbar überfordert, hat nach nicht einmal fünf Minuten fünf Mannschafts-Fouls. Mit Freiwürfen und Dreiern von Dakota Mathias zieht Ulm ein bisschen weg. Das erste Viertel geht klar an die Gastgeber (31:22).
Das Ulmer Feuerwerk geht weiter
Die Ulmer Offensive läuft auch im zweiten Abschnitt gut an. Pacome Dadiet trifft per Dunking, Philipp Herkenhoff per Dreier. Und auch das Zucker-Pässchen von Williams auf Nunez gibt viel Applaus. Der Meister hat den Vizemeister bis hierher voll im Griff. Und das Spiel der Hausherren begeistert auch die Fans. Nach sechs Minuten und zwanzig Sekunden hat Ulm die 50(!) Punkte voll. "Steht auf, wenn ihr Ulmer seid!" gibt es dazu passend von der Tribüne. Es ist eine nahezu perfekte erste Halbzeit aus Ulmer Sicht. Die neu formierte Bonner Mannschaft findet dagegen kaum Mittel, vermisst die herausragenden Spieler der letzten Saison, wie Shorts oder Kratzer, an allen Ecken und Enden. Das Duell Vorjahreserster gegen -zweiter geht zur Halbzeit klar an Ulm (58:40).
Halbzeit zwei mit Höhen und Tiefen
Mit Spielfreude kommen die Ulmer aus der Kabine. Und auch wenn auf Grund des hohen Vorsprungs der einen oder anderen Situation die Konzentration fehlt, dominiert der Meister weiterhin die Partie. Die Anweisungen von Trainer Anton Gavel wirken am Spielfeldrand aber nicht mehr so entspannt. Die logische Folge: Der Ulmer Coach nimmt die Auszeit. Die Leichtigkeit aus der ersten Hälfte ist Ulm ein wenig verloren gegangen. Der Vorsprung schmilzt. Bonn findet jetzt auch leichter Lücken in der Ulmer Defensive. 79 zu 66 führt Ulm vor den letzten zehn Minuten.
Erst zittern, dann feiern
Zu Beginn des letzten Durchgangs zittert die Ulmer Mannschaft. Bonn macht den Rückstand einstellig. Aber aus dem Nichts wacht die Mannschaft von Trainer Gavel wieder auf, und die Fans gleich mit. Karim Jallow lässt Trevion Williams fliegen, der stopft den Ball einhändig in den Bonner Korb. Was für ein Ausrufezeichen! Ulm ist wieder mit 15 Punkten vorne. Fünf Ulmer Spieler treffen an diesem Abend zweistellig. Topscorer ist Trevion Williams. Der US-Amerikaner begeistert im Spiel aber nicht nur mit schönen Treffern sondern auch ausgezeichneten Assists. Eine Minute vor dem Ende fällt die 100er-Marke. Was für ein Auftritt der Ulmer, nur eine Woche nach der Heim-Blamage im Derby gegen Ludwigsburg. "Oh wie ist das schön" singen die Fans in der Neu-Ulmer Arena zum 105 zu 87 Endergebnis.