Am Freitag starten in der Basketball-Bundesliga die Playoffs. Die letzten Spiele für den Ulmer Basketballprofi Per Günther stehen damit an. Sie sind geprägt von Organisatorischem. "Es gibt mehr Ticketwünsche. Das ein oder andere Familienmitglied will noch ein Spiel mit mir sehen", erzählt er im SWR-Gespräch. Und auch der Abschied von der Mannschaft müsse geplant werden. Trotzdem blickt er entspannter als gedacht auf sein Ende in Ulm.
"Meine Frau hat das Gefühl, ich schauspiele im Moment, weil ich so ruhig bin. Sie erwartet, dass es jede Sekunde aus mir herausbricht."
Er fürchte sein Karriereende bei ratiopharm Ulm nicht. Günther schätze dennoch, dass es bei seinem letzten Spiel emotional werden wird. "Ich werde Sachen vermissen. Ich werde mich von vielen Sachen, die mir sehr wertvoll sind, verabschieden müssen." Dennoch sei ihm klar, dass das, war er jetzt tue, die Minuten, die er spiele, nicht mehr das sei, was er machen will.
Basketball weckt ganz besonderes Gefühl
Basketball zu spielen wecke in ihm ein Glücksgefühl, es sei eine Mischung aus Gefühlen geprägt vom Vertrauen der Fans, des Trainers und auch von sich selbst. Seine Zeit bei ratiopharm Ulm habe ihn geprägt. Er habe insgesamt tolle 14 Jahre erlebt - mit Hochs und Tiefs.
"Die letzten fünf Minuten auf dem Feld zu sein, selber zu bestimmen, wer wann wo den Ball kriegt und zu wissen, dass der Trainer einem voll vertraut. Das ist das, was ich jetzt vermisse und mein Leben lang vermissen werde."
Einige Namen von Mitspielern sind bei Per Günther besonders hängen geblieben und sie zeigen, wie lange er schon in Ulm spielt. John Bryant, Philipp Schwethelm, Steven Esterkamp sind nur einige wenige, die Günther geprägt haben. "Es waren schon spannende, tolle Leute", lautet sein Resümee.
Was nach seiner Zeit bei ratiopharm Ulm kommt, liegt für den zweifachen Familienvater eher noch im Dunklen. Ein paar Monate will er mit seiner Familie noch in Ulm bleiben. Irgendwann stehe dann der Umzug nach Hamburg an, aber alles entspannt: "Ich werde nicht sofort krampfhaft nach einer Lebensaufgabe oder nach dem nächsten Job suchen." Günther will den Sommer genießen und sich dann langsam weiter orientieren. "Es gibt ein paar Ideen, aber nichts davon ist spruchreif."