Minigolf

So gewinnt man im Minigolf - Tipps von Profi Selina Krauss

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Von Autor/in Marcel Fehr

Fast jeder hat schon mal Minigolf gespielt. Wer richtig steht und richtig schlägt, der trifft! Klingt einfach, ist es aber nicht. Profi Selina Krauss verrät, wie’s geht.

Selina Krauss ist eine der besten Minigolferinnen in Deutschland. Ihr Anspruch ist es, jede Bahn mit einem Schlag einzulochen. Dafür trainiert sie mehrmals in der Woche und nimmt an internationalen Turnieren teil. "Das Wichtigste ist die mentale Stärke, wirklich im Kopf zu sein. Außerdem das Verständnis für die Bahn und für den Schlag. Man muss wissen, warum man etwas wie macht", erklärt die Mainzer Studentin. Für Freizeit-Spieler hat sie einige Tipps, damit es bei der nächsten Runde Minigolf richtig rund läuft.

Wer beim Minigolf treffen will, muss richtig stehen

Die Fuß- und Hüftstellung ist das Wichtigste, wenn man beim Minigolf in die richtige Richtung schlagen möchte. "Man bildet ein Dreieck zwischen Füßen und Ball. Die Füße müssen dann parallel zueinanderstehen", erklärt Selina Krauss. So kann man den Ball geradeaus spielen.

Wenn man hingegen nach links spielen möchte, solle man den rechten Fuß etwas nach vorne stellen und bei einem Schlag nach rechts, logischerweise den linken. Um die Richtung aber auf weite Distanzen richtig abzuschätzen, brauche es Übung und Gefühl. Wenn’s nicht sofort funktioniert, empfiehlt die deutsche Juniorenmeisterin: "Ruhig bleiben, nicht stressen lassen."

Mehr Banden, weniger Minigolf-Schläge

Der direkte Weg zum Loch ist meistens nicht der Beste. Oft empfiehlt es sich über die Banden zu spielen. Theoretisch ist es eine einfache Rechnung: Einfallswinkel ist gleich Ausfallswinkel. Auch hier ist es ratsam, sich zum Üben etwas Zeit zu nehmen. "Probieren geht über Studieren. Man kann sich das alles ausrechnen, aber in der Praxis sieht es dann anders aus", empfiehlt die Expertin.

Oft spiele die Neigung der Bahn, das Wetter und der Schläger eine große Rolle. Als Freizeit-Minigolfer könne man gar nicht alle Komponenten berücksichtigen. Dennoch ist es auf Minigolf-Turnieren auffällig, dass der Ball meistens über mehrere Banden und selten direkt eingelocht wird.

"Bahn und Ball sollten beim Minigolf sauber sein"

Kleinste Verunreinigungen könnten den Schlag bereits beeinflussen. Deshalb rät Selina Krauss dazu, vor dem Schlag auf die Sauberkeit zu achten: "Einfach mit der Hand die Bahn ein bisschen abputzen und auch den Ball sauber machen." Man könne sich nach seinem Schlag die Stelle mit dem Schläger markieren, an der der Ball liegen geblieben ist. Dann könne man ihn von der Bahn nehmen und reinigen.

"Merken, markieren, saubermachen und dann einlochen", beschreibt Selina Krauss das Prozedere. Es klingt so einfach. Und trotzdem kennen es die Freizeit-Minigolfer nur zu gut: Der Ball rollt nah ans Loch, will dann aber einfach nicht reingehen. Viele denken dann, sie hätten einfach nur Pech. Selina Krauss sieht das anders: "Glück gleicht sich immer aus. Natürlich gibt es Tage, wo es nicht passt. Muss man einfach abhaken. Das nächste Mal spielt man wieder besser. Einfach Vertrauen haben."

Minigolf Profis: Socken zum Wärmen und bis zu 800 Bälle

Die Profis haben beim Minigolf deutlich mehr Hilfsmittel als die Hobbyspieler. Einige bringen zu ihren Turnieren bis zu 800 eigene Bälle mit. Das ist selbst für Selina Krauss eine Hausnummer: "Also ich habe nur 85 Bälle ungefähr. Jeder Ball kostet um die 20 Euro. Die Bälle unterscheiden sich dann in Sprunghöhe, Oberfläche, Härte und Gewicht." Bei jeder Bahn entscheidet man sich dann für den passenden Ball.

Ein Minigolfball wird beim Turnier in einem Socken gewärmt.
Ein Minigolfball wird beim Turnier in einem Socken gewärmt.

Hinzu kommt, dass die Bälle die richtige Temperatur haben müssen. "Dafür haben wir zum Beispiel Socken, die wir an unserem Körper, in der Hosentasche tragen, einfach um den Ball auf die perfekte Temperatur zu bringen", schmunzelt Selina Krauss. Andere bringen sogar spezielle Heizkoffer mit, in denen sie die passende Temperatur für die Bälle einstellen können. Je nach Temperatur verändert sich die Sprunghöhe, Oberfläche, Härte und Geschwindigkeit des Balls. Profi-Minigolf ist eine Wissenschaft für sich.

"Nicht stressen lassen"

Wer denkt, Minigolf sei ein ruhiger Sport, der irrt sich. Bei Turnieren wird gebrüllt, gejubelt und geflucht. Die Emotionen müssen raus. "Einer hat sogar mal mit seinem Schläger so stark auf die Bahn geschlagen, dass ein Loch entstanden ist. Das musste dann erstmal wieder zugespachtelt werden" erinnert sich Selina Krauss. Sie hingegen sieht ihre Stärke in der Ruhe: "Wenn ich nervös werde, atme ich tief durch und versuche meine Ruhe zu finden. Einfach nicht stressen lassen." Dieser Tipp gilt für Profis genauso wie für Freizeit-Minigolfer.

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