Am 21. Juli könnte sich entscheiden, ob wieder Gas mit der Pipeline 'Nord Stream 1' nach Deutschland kommt. Momentan hat Russland die Lieferungen durch diese Pipeline gedrosselt - als Begründung verweist Russland auf technische Probleme und Wartungsarbeiten. Normalerweise dauern diese Arbeiten bis zu zehn Tage. Unabhängig davon, ob es dann tatsächlich zu einem russischem Lieferstopp kommt, steigen die Gaspreise und viele Sportvereine sind in Sorge.
Steigende Energiekosten: Folgen für Sportvereine in Stuttgart
So sollen Sportvereine Energie sparen
Die Stadt Stuttgart bereitet sich deshalb momentan intensiv auf eine drohende Energiekrise vor und will Sportvereine mit einem Schreiben zum Energie sparen aufrufen. Zu den vorgeschlagenen kurzfristigen Maßnahmen zählt demnach beispielsweise:
- Temperaturen in den Gebäuden absenken
- warmes Wasser begrenzen und kurz duschen
- Vereine sollen überprüfen, in und an welchen Anlagen genau warmes Wasser gebraucht wird. Zum Hände waschen könnte demnach auch kaltes Wasser ausreichen.
- Der Stromverbrauch soll reduziert werden: Flutlicht nur noch bei Spielen oder Abschaltung von Getränkeautomaten in den Sportstätten, außerhalb des Spieltagsbetriebes.
Katastrophenfall: "Wärmestuben" in Sporthallen?
Zudem gibt es bereits eine erste Priorisierung für den Fall einer Gas-Abschaltung. Der Leiter der Energieabteilung der Stadt Stuttgart, Jürgen Görres, sagte dem SWR, dass in diesem Fall Bäder geschlossen werden müssten und Schulen sowie Krankenhäuser bei der Gas-Versorgung priorisiert würden.
Steigende Energiekosten DOSB-Appell: Energie-Lockdown für den Sport verhindern
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Jürgen Görres bereitet sich mit seinem Team auch auf den Katastrophenfall vor. Dieser liegt vor, wenn gar kein Gas mehr in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ankommt. Dann wiederum könnten Schulen oder eben Sporthallen anderweitig gebraucht werden und als sogenannte "Wärmestuben" dienen. In Rheinland-Pfalz haben erste Gemeinden bereits angekündigt, dass sie über die Einrichtung von sogenannten Wärmestuben nachdenken. Diese sollen eine Möglichkeit sein, Menschen mit geringen Einkommen bei einem drohenden Gasmangel zu helfen. Nach Angaben der Deutsche Presse-Agentur diskutieren Ludwigshafen, Landau und Neustadt an der Weinstraße über solche Einrichtungen.
Breitensport | Hintergrund "Große Sorgen": Der MTV Stuttgart rüstet sich für die Energiekrise
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Welches Ausmaß ein Gas-Mangel für die Sportvereine im Winter genau annehmen könnte, ist noch ungewiss. Fest steht allerdings, dass sich auch Sportlerinnen und Sportler im Breitensport auf Maßnahmen zum Energie sparen einstellen dürften. Auch mit Blick auf den großen Wunsch, dass es nicht zu einem sportlichen Energie-Lockdown kommt.