Chris Führich feiert seinen Treffer für den VfB Stuttgart beim FSV Mainz 05 mit geballten Fäusten gemeinsam mit Josha Vagnoman (links). (Foto: IMAGO, IMAGO / Thomas Frey)

Fußball | Bundesliga

VfB-Matchwinner Führich: "Der Job ist noch nicht fertig"

Stand
AUTOR/IN
Michael Richmann
SWR Sport-Redakteur Michael Richmann (Foto: SWR, Anna Spieth)

Nach einem hart erkämpften 4:1-Sieg bei Mainz 05 braucht der VfB Stuttgart nur noch einen Sieg für den Klassenerhalt. Chris Führich wurde dabei zum Helden.

Fußball kann so einfach sein. Denn dem VfB Stuttgart reichten bei Mainz 05 drei Konter und ein Eckball für einen immens wichtigen 4:1-Sieg. Damit haben sich die Schwaben das Momentum zurückgeholt und am letzten Spieltag die Möglichkeit, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Denn mit einem Sieg gegen die bereits gerettete TSG Hoffenheim am kommenden Samstag (ab 15:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) spielt der VfB auch in der kommenden Saison in der Bundesliga. Dass der punktgleiche VfL Bochum die 23 Tore Rückstand gegen Bayer Leverkusen noch aufholt, ist allenfalls eine theoretische Möglichkeit. Dennoch: "Der Job ist noch nicht fertig", sagte Matchwinner Chris Führich im Interview mit SWR Sport. "Nächste Woche ist wieder ein wichtiges Spiel. Wir haben Heimspiel, wir haben die Fans im Rücken. Und wir werden alles daran setzen, nächste Woche zu gewinnen. Wir haben es jetzt in der eigenen Hand und geben alles, um das am Ende klarzumachen."

Führich dreht das Spiel für den VfB Stuttgart

Führich hatte entscheidenden Anteil an dem Sieg. Der 28-Jährige wurde in der 62. Minute beim Stand von 1:1 eingewechselt und legte quasi mit seiner ersten Aktion den Stuttgarter Führungstreffer für Serhou Guirassy auf (64.). Das 3:1 erzielte der unermüdliche Mittelfeldmotor selbst (78.) und wartete in der Nachspielzeit mit seiner zweiten Vorlage - diesmal für Tanguy Coulibaly - auf. "Das ist meine Aufgabe gewesen: Von der Bank neuen Schwung reinzubringen", sagte Führich. "Und ich freue mich umso mehr, dass es geklappt hat - für die Mannschaft, für die Fans und für den Verein." Das macht Führich zum ersten Einwechselspieler des VfB Stuttgart mit drei Tor-Beteiligungen in einem Bundesliga-Spiel seit Cacau im März 2008 gegen Werder Bremen.

Stuttgart, Heidenheim, Kaiserslautern, Mainz, Hoffenheim, Freiburg,

SWR Sport | 21.04.2024 SWR Sport mit Markus Babbel

Zeit der Entscheidungen in der Fußball-Bundesliga, und SWR Sport zeigt und analysiert alles Wichtige aus dem Südwesten. Unser Gast am Sonntag ist Fußball-Experte Markus Babbel.

Sportschau - Bundesliga am Sonntag SWR

VfB-Keeper Fabian Bredlow, nannte es "gnadenlose Effizienz". "Ich glaube, man hat einfach gesehen, dass der extreme Wille da war, das Spiel zu gewinnen", sagte Bredlow. "Wir wussten, was auf dem Spiel steht. Das kann einen vielleicht auch ein bisschen hemmen. Aber im Laufe des Spiels haben wir gemerkt - auch mit den Fans im Rücken, was wieder gigantisch war -, es ist doch geil und wir können das packen. Und so ist es dann auch gelaufen."

Bredlows Fehler setzte den VfB Stuttgart unter Druck

Zum Glück für Bredlow, denn der hatte mit seinem Fehler großen Anteil daran, dass der VfB Stuttgart lange Zeit einem Rückstand hinterherlaufen musste. Weil er einen Eckball unterschätzt hatte, konnte Marcus Ingvartsen (23.) mutterseelenallein einschieben. "Man versucht natürlich, das alles so ein bisschen auszublenden - wie die Tabellen-Situation ist, was in den letzten Wochen passiert ist. Aber am Ende sind wir auch nur Menschen und man kann dann auch nicht alles vergessen." Wataru Endo hatte kurz vor der Pause einen Stuttgarter Konter mit einem Genie-Streich zum Ausgleich veredelt (41.) und wieder für etwas mehr Optimismus in der Kabine des VfB Stuttgart gesorgt. "Wir haben die Ergebnisse gestern gesehen und standen natürlich ein Stück weit unter Zugzwang heute. Wir wussten aber auch, dass wir eine riesige Chance haben, mit einem Sieg wieder alles in der eigenen Hand zu haben. Der Plan ist heute aufgegangen."

Video herunterladen (59,7 MB | MP4)

In der zweiten Halbzeit hatte Bredlow mit zwei bärenstarken Paraden innerhalb weniger Sekunden den Anschlusstreffer verhindert. "Wir sind natürlich froh, dass die Endphase dadurch ein bisschen entspannter läuft", sagte Trainer Sebastian Hoeneß. Denn mit nur einem Tor Vorsprung hätte beim VfB Stuttgart womöglich noch einmal das große Nerven-Flattern eingesetzt. "Das musst Du nicht unbedingt haben. Der Druck ist so schon groß genug."

VfB Stuttgart hat den Klassenerhalt wieder in der Hand

Aber der VfB Stuttgart hat dem Druck standgehalten. "Es war eine Teamleistung. Die Aufgabe, die wir heute bekommen haben, war nicht einfach. Aber wir haben sie stark gelöst", meinte Hoeneß. "Wir freuen uns heute. Die Situation war schwierig. Trotzdem haben wir einen Schritt gemacht. Jetzt haben wir noch einen Schritt zu gehen, einen enorm wichtigen und enorm schwierigen. Und trotzdem sind wir davon überzeugt, dass wir es packen und zuhause vor unseren Fans die letzten Punkte holen."