Josha Vagnoman (VfB Stuttgart) schlägt Hände vor dem Gesicht zusammen (Foto: IMAGO, IMAGO / Pressefoto Baumann)

Fußball | Bundesliga

Elfmeter-Tor reicht VfB Stuttgart nicht gegen Leverkusen

Stand
REDAKTEUR/IN
dpa
Sophie Salmen

Zwei Elfmeter, kein Sieger: Der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen haben in einer ausgeglichenen Bundesliga-Partie unentschieden gespielt. Der VfB rutschte wieder zurück auf einen Abstiegsplatz.

Die Schwaben verpassten beim 1:1-Unentschieden am Sonntag vor 46.300 Zuschauern einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf und liegen vor den verbleibenden beiden Spieltagen der Fußball-Bundesliga auf Tabellenplatz 17. Der vom französischen Club Stade Rennes ausgeliehene Top-Torjäger Serhou Guirassy brachte die Stuttgarter in der 57. Minute per Foulelfmeter in Führung. Leverkusens Exequiel Palacios, der den Strafstoß verschuldet hatte, sorgte ebenfalls per Foulelfmeter noch für den Ausgleich (70.). "Ob's zu wenig ist, werden wir am Ende der Saison sehen", ließ sich VfB-Torhüter Fabian Bredlow am ARD-Mikrofon zu keinem Urteil über den Punkt gegen Leverkusen hinreißen. "Am Ende ist es vielleicht ein gerechtes Unentschieden."

VfB Stuttgart steht sicher in der Defensive

Die Stuttgarter waren zunächst darauf aus, bloß nicht in einen Leverkusener Konter zu laufen. Schließlich hatte Trainer Sebastian Hoeneß vor der Partie noch explizit auf die Geschwindigkeit der Bayer-Offensivkräfte hingewiesen. "Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut verteidigt", lobte Bredlow nach dem Spiel seine Vorderleute. Erst nach und nach verlagerten die Gastgeber ihr Spiel etwas weiter nach vorne. Insgesamt gab es in der tempoarmen ersten Halbzeit aber kaum Höhepunkte.

"Wir haben uns als Team in diese Situation in den Abstiegskampf hinein manövriert und wir müssen uns da gemeinsam heraus manövrieren. Wir tun gut daran, wenn jeder vor der eigenen Haustür kehrt und nicht anfängt, mit dem Finger auf andere zu zeigen."

Auch in den ersten Minuten der zweiten Hälfte änderte sich das Bild nicht groß: Bayer dominierte, ohne gefährlich zu werden. Der VfB, der mit der 1:2-Niederlage beim Tabellenletzten Hertha BSC eine Woche zuvor einen heftigen Rückschlag im Kampf um den Liga-Verbleib kassiert hatte, scheute das Risiko, hielt Bayer aber gut in Schach. "Die Leistung war über weite Strecken wirklich gut", war Coach Hoeneß mit der Leistung seines Team zufrieden. "Wir hatten die Leverkusener am Rande einer Niederlage."

Denn Leverkusens Palacios verhalf den Schwaben unfreiwillig zur Führung. Der Argentinier foulte an der Strafraumgrenze VfB-Kapitän Endo - Elfmeter für den VfB. Guirassy trat an - und chippte den Ball lässig und halbhoch zum 1:0 in die Tormitte. Der Stürmer traf damit bereits zum zehnten Mal in dieser Bundesliga-Saison und in seinem dritten Spiel nacheinander.

Bredlow verursacht Strafstoß für Leverkusen

Gäste-Coach Xabi Alonso reagierte und brachte den offensiven Wirtz für den defensiven Mitchel Bakker. Für den Ausgleich brauchte Bayer aber ebenfalls einen Strafstoß. Nach einem überharten Einsatz von VfB-Torhüter Bredlow gegen Leverkusens Verteidiger Edmond Tapsoba und langer Überprüfung der Videobilder entschied Schiedsrichter Frank Willenborg auf Elfmeter für die Werkself. "Ich räume ihn dann am Ende schon mit ab", analysierte Keeper Bredlow die Szene, die zum Leverkusener Ausgleich führte.Im Anschluss vergab Nationalspieler Josha Vagnoman per Kopf die große Chance zur erneuten Führung des VfB (72.).

Nach dem Spiel wollte Bredlow aber den verpassten Sieg - und das erneute Abrutschen auf den direkten Abstiegsplatz - nicht an dieser Torchance festmachen. "Wir haben uns als Team in diese Situation in den Abstiegskampf hinein manövriert und wir müssen uns da gemeinsam heraus manövrieren", beschwor er den mannschaftlichen Zusammenhalt. "Wir tun gut daran, wenn jeder vor der eigenen Haustür kehrt und nicht anfängt, mit dem Finger auf andere zu zeigen."

"Mund abputzen, weiter geht's", wollte sich auch Trainer Hoeneß nicht allzu lange mit der Enttäuschung aufhalten. "Die nächsten drei Punkte warten in Mainz", blickte der 41-Jährige schon auf den nächsten Sonntag voraus. Dann reist der VfB Stuttgart am vorletzten Spieltag in die rheinland-pfälzische Hauptstadt.

Stand
REDAKTEUR/IN
dpa
Sophie Salmen