Die Mannschaft des VfB Stuttgart hat sich unbeeindruckt vom internen Machtkampf zwischen Vorstandschef Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt gezeigt und mit dem 4:1-Sieg beim Tabellennachbarn FC Augsburg sportlich ein positives Zeichen gesetzt. Durch den ersten Erfolg in 2021 zieht das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo an Augsburg in der Tabelle vorbei und steht mit 21 Punkten auf Platz 10. Die Auswärtstabelle führt der VfB nach dem bereits fünften Sieg im gegnerischen Stadion sogar an.
Verdiente VfB-Führung zur Pause
In der ersten Hälfte waren die Schwaben von Anfang an hellwach und spielten vor allem ihre Konter gefährlich aus. Die Belohnung gab es nach neun Minuten: VfB-Stürmer Mateo Klimowicz wurde von Reece Oxford im Strafraum gefoult, Schiedsrichter Daniel Schlager entschied nach Videobeweis auf Elfmeter. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Nicolás González souverän.
Die Augsburger steckten aber nicht auf, spielten aggressives Pressing, sodass sich ein flottes Spiel auf beiden Seiten entwickelte. Der VfB nutzt seine Chancen aber effizienter und erhöhte durch einen perfekten Konter über Borna Sosa und Silas Wamangituka (29. Minute) auf 2:0. Mit dieser verdienten Führung ging es in die Pause.
Augsburg schafft Anschluss direkt nach der Pause
Die zweite Halbzeit startete turbulent: 30 Sekunden nach Wiederanpfiff schaffte Augsburg durch Marco Richter den Anschlusstreffer (46. Minute). Der VfB spielte jedoch weiter nach vorne und stellte durch Gonzalo Castros Treffer zum 3:1 die Zwei-Tore-Führung wieder her (61. Minute). Nach Vorarbeit von Gonzalez schob Kapitän Castro den Ball mit einem satten Rechtsschuss ins lange Eck.
VfB-Trainer Matarazzo lobte nach dem Spiel diese Moral seiner Mannschaft: "Mir hat gut gefallen, dass wir nach dem Anschlusstreffer wenig Zeit gebraucht haben, um uns zu stabilisieren und weiterzumachen."
Eine Viertelstunde vor Schluss schwächten sich die Gastgeber selbst, da Torschütze Richter nach wiederholtem Foulspiel innerhalb von vier Minuten mit Gelb-Rot vom Platz musste. In Unterzahl konnte der FC nichts mehr ausrichten, der VfB erhöhte durch Daniel Didavi sogar noch auf 4:1 (87. Minute).
VfB-Keeper Kobel zum Machtkampf: "Wir müssen den Kopf bei uns behalten"
Nach dem Spiel war Torhüter Gregor Kobel im Interview mit SWR Sport dann auch äußerst zufrieden: "Es war ein geiler Auftritt von der Mannschaft, eine solide Leistung. Es war ein wichtiges Spiel, auch für die nächste Zeit." Auch der derzeit herrschende Trubel beim VfB hätte die Mannschaft nicht beeinflusst. "Wir haben damit eigentlich nichts zu tun. Wir sind bei uns und konzentrieren uns auf unsere eigenen Leistungen."