In einem einseitigen Statement drückt der Fanausschuss seinen Unmut über die jüngsten Entwicklungen beim VfB aus. Von maßloser Enttäuschung ist die Rede, Enttäuschung über die Bildung von Lagern innerhalb des Vereins, welche "Fans und Mitglieder zwischen Kampagne und Gegenkampagne zerreiben".
Die Fans wollen keine "abstruse Doppelfunktion"
Die Fanvertretung kritisiert vor allem die fehlende Rückendeckung für Vereinspräsident Claus Vogt. Vergangene Woche hatte der Vorstandsvorsitzende der VfB-AG Thomas Hitzlsperger überraschend angekündigt, bei der Mitgliederversammlung des VfB im März auch für das Präsidentenamt des Vereins kandidieren zu wollen. Diese Aufhebung der beschlossenen Gewaltenteilung zwischen e.V. und AG bricht laut den Fans mit "Versprechen, Erwartungen und Beschlüssen". Rückendeckung für Vogt wäre daher "dringend angebracht um weiteren Schaden vom VfB abzuwenden".

Über allem schwebt die Datenaffäre
Die mögliche Doppelfunktion des Präsidenten und des Vorstandsvorsitzenden, beschäftigt die VfB-Fans auch vor dem Hintergrund der noch nicht vollständig aufgearbeiteten Datenaffäre. Ein derartiges Machtzentrum stehe "im Verdacht, die Ermittlungen in der Datenaffäre zu beenden oder zumindest eingrenzen zu können", so die Fanvertreterinnen und Fanvertreter in ihrer Stellungnahme. Präsident Vogt hatte die Aufarbeitung der Geschehnisse rund um die Ausgliederung der Profisparte im Jahr 2016 in hohem Maße priorisiert.
Die Fans fordern eine Verschiebung der Mitgliederversammlung
Ruhe wird beim VfB so schnell nicht einkehren. Die Vertreter der Anhänger des Clubs sehen daher den Vereinsbeirat in der Pflicht, die für März angedachte Mitgliederversammlung zu verschieben. Zum einen um die geplanten Präsidenschaftswahlen nicht über "im Raum stehende Vorwürfe" abhalten zu müssen, zum anderen um durch eine Verlegung in "wärmere Monate" eine Onlineversammlung zu vermeiden. Egal wann und in welcher Form, es wird viel auf dem Spiel stehen, wenn die Mitglieder den nächsten Präsidenten des VfB Stuttgart wählen.