Fabian Bredlow Stuttgarts Nr. 1 (Foto: IMAGO, IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel; )

Fußball | Bundesliga

Der VfB Stuttgart und das Torwart-Puzzle-Teil

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Bredlow, Sommer oder Mister X? Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart braucht noch einen Torhüter. Die Frage ist: Eine Nummer Eins, oder "nur" einen Konkurrenten für Fabian Bredlow?

Ein wichtiges Puzzle-Teil im Kader des VfB Stuttgart ist ein Torhüter. Wer kommt in Frage? Gehandelt wurden bereits Yann Sommer oder Alexander Nübel - beide vom FC Bayern. Oder gibt es einen Mister X, der ins Stuttgarter Tor passt? Stand jetzt ist Fabian Bredlow, der in der abgelaufenen Saison Florian Müller aus dem Tor verdrängte, die Nummer eins. Er hat sich für die neue Saison die Rückennummer eins geschnappt. Florian Müller ist mittlerweile zurück zum SC Freiburg gewechselt. Die vergangene Saison hatte gezeigt: weder Bredlow noch Müller konnten restlos überzeugen. Der VfB braucht also dringend einen starken Torhüter. Auch die Fans haben Sehnsucht nach einem stabilen Rückhalt.

Sommer-Verpflichtung? "Eher unrealistisch"

Ein Wunschkandidat der Fans wäre Yann Sommer, und einiges spricht tatsächlich für den Schweizer Nationaltorhüter. Sommer (34) will spielen, braucht einen Stammplatz, wenn er sich für die EM im nächsten Jahr empfehlen will. Was für Stuttgart sprechen könnte: Sommer würde beim VfB mit Torwarttrainer Steffen Krebs zusammenarbeiten. Beide kennen sich gut aus gemeinsamen Zeiten in Gladbach. Aber Sommer (geschätztes Jahresgehalt bei den Bayern: ca. fünf Millionen Euro) ist wohl zu teuer; die Ablösesumme wäre üppig. VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth hat deshalb bei dieser Personalie erstmal abgewunken: "Aus jetziger Sicht sehr unrealistisch". Stattdessen ist Sommer bei Champions-League-Finalist Inter Mailand im Gespräch. Die Italiener sollen nach "Sky"-Informationen bereits dem FC Bayern ihr Interesse an Sommer signalisiert haben.

Das VfB-Torhüter-Profil scheint klare Anforderungen zu haben. Nach der Ära von Ex-Sportdirektor Sven Mislintat, der viele internationalen Spieler holte, die zu einem bunten Sprachenmix im Kader führten, ist der Wunsch groß, einen deutschsprachigen Keeper zu finden. Der Markt ist allerdings überschaubar, und der Geldbeutel des VfB trotz neuer Porsche-Millionen nicht prall gefüllt. Für kleines Geld zu haben wäre vielleicht Tobias Sippel, der in Gladbach als Nummer Drei kaum zum Einsatz kam. Auch der Name Alexander Meyer, die Dortmunder Nummer Zwei, wurde gehandelt. Der hat aber gerade beim BVB verlängert.

Ein Talent als Nummer Zwei

Schaut man beim VfB in den eigenen Reihen, stößt man schnell auf Dennis Seimen. Der 17-Jährige gilt als riesiges Talent mit großer Zukunft.

Torwarttalent Dennis Seimen - VfB Stuttgart  (Foto: IMAGO, IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel; )
Torwarttalent Dennis Seimen - VfB Stuttgart

Aber hat Seimen schon das Zeug für eine Nummer Zwei oder wäre es besser, ihm noch Entwicklungsmöglichkeiten als Nummer Drei zu geben? Also wandert der Blick wieder nach München. Der FC Bayern hat aktuell vier Torhüter unter Vertrag, muss sich aber langsam für die Zukunft neu aufstellen. Der verletzungsanfällige Nationalkeeper Manuel Neuer und Yann Sommer sind nicht mehr die Jüngsten. Sven Ulreich stellt weder in München noch in Stuttgart die Zukunft dar und Alexander Nübel ist bisher hinter den Erwartungen des FC Bayern zurück geblieben.

Nübel könnte die Lösung sein

Vielleicht kann er aber dort, wo die Erwartungen niedriger sind, durchstarten. Für Nübel spricht einiges. Er passt ins deutschsprachige VfB-Wunsch-Profil. Er hat Bundesliga-Erfahrung gesammelt und wäre wahrscheinlich finanzierbar. Warum? Weil er die Bayern seinerzeit keine Ablöse gekostet hatte und weil VfB-Trainer Sebastian Hoeneß einen bekanntermaßen guten Draht nach München hat.

Nübel hätte das Zeug zur Nummer Eins in Stuttgart. Zumindest wäre er einer, der Bredlow Konkurrenz machen könnte. Wie auch immer: Der VfB Stuttgart muss cool bleiben, darf nicht die Nerven verlieren. In der Torwart-Nahrungskette sind die Schwaben eher hinten als vorne angesiedelt.

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