Enzo Millot vom VfB Stuttgart (Foto: IMAGO, Imago Images / Eibner)

Fußball | Bundesliga

VfB-Profi Enzo Millot - vom Sorgenkind zum Schlüsselspieler

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Michi Glang

Noch im Winter war Enzo Millot beim VfB Stuttgart komplett außen vor. Jetzt ist der 20-jährige Franzose einer der Protagonisten des Klassenerhalts. Weil Trainer Sebastian Hoeneß auf seine Qualitäten setzt.

Enzo Millot hat mit zwei Toren und einem Assist in den Relegtionsspielen gegen Hamburger SV großen Anteil daran, dass der VfB Stuttgart auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt.

Der Aufschwung des Offensivspielers war vor einigen Monaten noch nicht abzusehen. Unter Ex-Trainer Bruno Labbadia saß der hochveranlagte Millot häufig auf der Bank, eine tragende Rolle im Abstiegskampf wurde ihm offenbar nicht zugetraut. Völlig anders sieht es seit dem Trainerwechsel zu Sebastian Hoeneß aus. Der 41-Jährige setzte von Beginn auf die Qualitäten des 1,74 Meter großen Profis.

Mit seiner Dynamik und seinem starken Passspiel ist Millot zu einem entscheidenden Faktor im Offensivspiel des VfB geworden. Sechs Scorerpunkte hat er in dieser Saison gesammelt - alle unter Trainer Hoeneß. Kurios: Ein Bundesligator hat Millot noch nicht erzielt, dafür traf er neben dem Doppelpack in der Relegation auch im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg (1:0) und gegen Eintracht Frankfurt (2:3).

VfB-Trainer Hoeneß gibt Millot einen "Tipp"

Da verzieh Hoeneß Millot auch das unglückliche Timing des Franzosen, der sich im Endspurt des Abstiegskampfes vor den beiden letzten Begegnungen in Mainz und gegen Hoffenheim von einem spanischen Tätowierer ein frisches Motiv stechen ließ.

Doch statt einer drastischen Strafe beließ es Hoeneß dabei, die Situation zu moderieren und dem Spieler einen "Tipp" zu geben, wie er in Zukunft mit solchen Dingen umgehen könne. Millot sei erst 20 Jahre jung, erinnerte Hoeneß nach der Relegation gegen den HSV, nachdem der Franzose beide Mal zu den stärksten Akteuren gezählt hatte.

Spielt sich Enzo Millot beim VfB Stuttgart fest?

Schon häufiger war zu vernehmen, dass Millot durch Undiszipliniertheiten bei den Schwaben aufgefallen sei. Doch Hoeneß und der Offensivmann haben offenbar eine guten Draht. Natürlich müsse Millot noch "einige Entwicklungsschritte gehen - auf und neben dem Platz", sagte der Trainer. Hoeneß sieht in erster Linie das Talent des Profis, der einst als 18-Jähriger sein Ligue-1-Debüt für die AS Monaco unter Trainer Niko Kovac gegeben hatte.

Auch Millot sprach nach dem HSV-Spiel von einem guten Verhältnis. "Sebastian Hoeneß hat mir das Selbstvertrauen gegeben. Als er kam, hat er gesagt: 'Ich mag deinen Fußball. Wenn du hart arbeitest, kannst du spielen'. Und ich habe hart gearbeitet“, sagte der Franzose.

Klar ist: Wenn Millot so weitermacht wie im Endspurt der Saison, hat er durchaus das Zeug, in den nächsten Jahren des Offensivspiel der Schwaben zu prägen.

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Michi Glang