"Es sind zwei erwachsene Menschen, die das gut miteinander selbst ausdiskutieren können. Und sie haben ja schon den ersten Schritt getan, indem sie gestern ein Gespräch hatten. Beide haben klar Stellung bezogen, dass sie das im Sinne des Klubs lösen wollen. Von daher denke ich, dass sich alle im neuen Jahr ein bisschen beruhigt haben", sagte Mislintat.
Mislintat befürchtet keine Auswirkungen auf die Mannschaft
"Wichtig ist, dass die Gespräche zwischen den beiden stattfinden. Die fanden vor dem Konflikt statt und finden auch jetzt statt", ergänzte der Sportdirektor. Auswirkungen auf die Mannschaft oder größere Unruhe im Klub erwartet er nicht: "Es ist nicht das erste Mal, dass wir in Stuttgart einen Präsidentschaftswahlkampf haben, da haben wir eine gewisse Erfahrung, auch mit etwas Unruhe. Von der Mannschaft kann man das aber relativ einfach fernhalten, denn in solchen Klubs gibt es immer Druck. Doch für interne Stabilität können wir als Verantwortliche relativ einfach sorgen, indem wir top miteinander umgehen und uns auf das konzentrieren, um was es eigentlich geht: nämlich das wir erfolgreich Fußball spielen. Dazu trage ich meinen Teil bei und auch Rino (Matarazzo, Anm. d. Red.) macht das."
Vorstandsvorsitzender und Sportvorstand Hitzlsperger hatte in einem Offenen Brief am Mittwoch Vogt heftig kritisiert. Die Replik von Vogt folgte an Silvester: Kurz vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig (0:1) veröffentlichen dann beide Protagonisten Statements bei Twitter, in denen von einem "Gespräch unter Männern" die Rede war. Über den Inhalt des Gespräch ist bislang nichts bekannt, sowohl Vogt als auch Hitzlsperger wollten auf Anfrage von SWR sport nichts sagen.
"Das erste Mal in dieser Saison ein Spiel hochverdient verloren"
Die 0:1-Heimniederlage des VfB Stuttgart gegen Leipzig ordnete Mislintat als verkraftbar ein. "In der ersten Halbzeit haben wir einen guten Fight geliefert, das war ein gutes Spiel, kein klassisches Duell Tabellenspitze gegen Aufsteiger. Zweite Halbzeit haben wir ein bisschen das Konzept verloren und am Ende war es so, dass wir das erste Mal in dieser Saison ein Spiel wirklich hochverdient verloren haben", sagte der Sportdirektor: "Wir hatten ja sogar noch die Chance auf ein dreckiges 1:1, das hätten wir auch genommen. Aber es war verdient."
"Rino war das fehlende Puzzlestück"
Trotz des "Absturzes" auf Rang elf - Mislintat ist mit der sportlichen Entwicklung hochzufrieden. Insbesondere die Arbeit von Trainer Pellegrino Matarazzo - der seit 30. Dezember genau ein Jahr in Amt ist - schätzt der 48-Jährige. "Wir wollen dran bleiben. Spiel für Spiel schauen, wie wir den Gegner bespielen können. Training für Training wollen wir besser werden", sagte Mislintat: "Rino war für viele ein unbeschriebenes Blatt. Aber wichtig war und ist, was wir denken. Dass wir überzeugt sind. Rino war das fehlende Puzzlestück - und heute hat er schon mehr Leute von seiner Arbeit überzeugt - und damit auch von unser aller Arbeit beim VfB Stuttgart."
Abgänge im Winter? "Die Entscheidung liegt bei uns"
An Abgänge im Winter bei den in dieser Saison bisher so überzeugenden "neuen Jungen Wilden" beim VfB Stuttgart glaubt Mislintat nicht, will aber auch nichts ausschließen. "Das eine Mannschaft, die eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, in Fußball-Europa Begehrlichkeiten weckt, damit leben wir gerne", sagte er: "Aber die Entscheidung liegt bei uns."