Am 12. Dezember startet der VfB Stuttgart in die Vorbereitung. Mit neu besetzter sportlicher Führung. Zum einen ersetzt Fabian Wohlgemuth den entlassenen Sven Mislintat. Zum anderen heuert Bruno Labbadia als Trainer zum zweiten Mal bei den Schwaben an. Im Schlepptau hat der 56-Jährige seinen alten Mitspieler Bernhard Trares.
Hessenpower für den VfB Stuttgart
Der Darmstädter Labbadia kickte mit dem im rund 25 Kilometer entfernten Bensheim geborenen Trares bei drei Stationen. Die Freundschaft begann beim SV Darmstadt 98. Von 1985 bis 1987 spielten die beiden bei den Lilien, bevor sich Labbadia zum HSV absetzte. Später waren sie ein Jahr lang in Bremen im gleichen Team. Trares wechselte 1997 zum SV Werder, Labbadia verabschiedete sich im Sommer 1998 zu Arminia Bielefeld. Ihre Wege kreuzten sich allerdings noch ein zweites Mal. Beim Karlsruher SC hatten sie ein weiteres gemeinsames Jahr. Labbadia beendete im Sommer 2003 seine Karriere beim KSC, Trares zog eine Saison später nach und hängte seine Fußballschuhe ebenfalls an den Nagel.

Danach trennten sich die Wege für eine längere Zeit. Labbadia startete seine Trainerkarriere. Über die Stationen bei seinem Heimatverein SV Darmstadt 98 und der SpVgg Greuther Fürth gelangte er 2008 in die Bundesliga. Bayer Leverkusen gab dem damals 42-Jährigen die Chance, sich als Trainer in der deutschen Eliteliga zu beweisen. Nach nur einem Jahr war beim Werksklub aber Schluss. Labbadia zog weiter zum Hamburger SV. Wie in Leverkusen legte der Ex-Stürmer einen guten Saisonstart hin, konnte aber die Entlassung am Ende der Spielzeit nicht verhindern.
Labbadia und Trares gemeinsam beim HSV
Im Dezember 2010 wurde Labbadia erstmals Trainer beim VfB Stuttgart. Insgesamt blieb er fast drei Jahre bei den Schwaben. Unter anderem führte er den VfB ins Finale des DFB-Pokals 2013, das gegen den FC Bayern verloren ging. Dennoch entließen die Stuttgarter ihn im August 2013 nach einem schwachen Saisonstart. Bis er im April 2015 das zweite Mal den HSV trainierte. Nach der dramatischen Relegation gegen den KSC und dem Klassenerhalt holte er Trares als seinen Co-Trainer nach Hamburg.

Der heute 57-Jährige war zu dem Zeitpunkt Scout beim FC Schalke 04, bevor ihn Labbadia zum Traditionsverein lockte. Nach seinem Karriereende hatte er zunächst als Co-Trainer bei 1860 München gearbeitet und war Trainer von Wormatia Worms, sowie der zweiten Mannschaft des FSV Frankfurt und von Schalke.
In Hamburg arbeiteten sie ein gutes Jahr zusammen. Die Saison 2015/16 verlief in Anbetracht der Vorsaison ruhig. Der HSV lief auf Rang zehn ein. Der schwache Saisonstart in die folgende Spielzeit kostete aber beide den Job. Am 25. September 2016 trennten sich die Wege von Labbadia und Trares erneut.
Trares führt Waldhof Mannheim in 3. Liga
Für Trares ging es im Januar 2018 zum nächsten Traditionsklub. Er übernahm als Cheftrainer Waldhof Mannheim und stieg mit dem Verein 2019 in die 3. Liga auf. Nach einer erfolgreichen Saison verließ Trares die Kurpfälzer im Sommer 2020. Es folgte ein kurzes – und erfolgloses – Gastspiel bei den Würzburger Kickers in der 2. Bundesliga. Nach 18 Spielen und dem letzten Tabellenplatz war Schluss in Würzburg.

Labbadia hatte nach der gemeinsamen Zeit noch ein erfolgreiches Intermezzo beim VfL Wolfsburg, den er ebenfalls per erfolgreicher Relegation 2018 rettete. Ein Jahr später führte er die Wölfe in die Europa League. Seinen Vertrag bei den Niedersachsen verlängerte er jedoch nicht. Zuletzt trainierte Bruno Labbadia Hertha BSC. Nach nur 28 Spielen entließen die Verantwortlichen ihn im Januar 2021.
Mission Klassenerhalt beim VfB Stuttgart
Stuttgart ist für Labbadia die zweite Trainerstation, zu der er zurückkehrt. Am 5. Dezember gaben die Schwaben die Verpflichtung des Hessen bekannt. Er erhält einen Vertrag bis zum Sommer 2025. Genauso lange läuft das Arbeitspapier von Bernhard Trares, der zum zweiten Mal der Co-Trainer seines hessischen Weggefährten wird.
Der Traditionsverein geriet die letzten Monate in Schieflage. In der Vorsaison rettete sich der VfB in letzter Sekunde. Aktuell steckt der VfB wieder tief im Abstiegskampf. Zunächst musste Coach Pellegrino Matarazzo gehen. Anfang Dezember trennte sich der Verein um Vorstandsboss Alexander Wehrle auch von Sportdirektor Sven Mislintat, der seinen Vertrag nicht verlängern wollte.
Die neue Hoffnung für den VfB heißt nun Labbadia und Trares. Die beiden Hessen sollen mit dem neuen Sportdirektor Fabian Wohlgemuth den Verein vor dem Abstieg retten. Die Mission für Labbadia und Trares bei den Schwaben startet am 12. Dezember.