Fußball | 2. Bundesliga

Ulmer Kantersieg gegen Regensburg: Telalovic macht's wie Kleindienst

Stand
Autor/in
Patrick Stricker

Der SSV Ulm 1846 gewinnt in der 2. Fußball-Bundesliga deutlich gegen Jahn Regensburg. Matchwinner ist Semir Telalovic, der vier Tore erzielt.

Drei Tore in der ersten Halbzeit, insgesamt vier bis zur Auswechslung, dazu ein deutlicher 5:1-Sieg nach 90 Minuten: Semir Telalovic hat am Sonntag (26.01.2025) mit dem SSV Ulm 1846 einen perfekten Fußballnachmittag erlebt. Gegner Jahn Regensburg - Tabellenschlusslicht der 2. Liga - war ohne jede Chance.

"Wir haben uns vorgenommen, eiskalt zu bleiben und waren auch in den Köpfen recht frisch", grinste Telalovic, der sein persönliches Torkonto von fünf auf neun hochschraubte, nach der Partie ins SWR-Mikro: "Wir waren gierig, griffig und wollten den Fans zeigen, dass wir da sind." Genau das ist ist dem SSV gelungen, vor allem dank Telalovic.

Telalovic schnürt für Ulm einen Hattrick

Der 25 Jahre alte Angreifer glänzte in der ersten Halbzeit mit einem Hattrick: Mit seinen Toren (24. Spielminute, 34., 45.+1) brachte er die Hausherren fast im Alleingang mit 3:0 in Führung und damit früh auf Kurs Heimsieg. Im zweiten Durchgang, nur wenige Momente vor seiner Auswechslug, gelang Telalovic sogar noch ein vierter Treffer (79.).

Damit knackte der Stürmer einige teils jahrealte Bestmarken, oder er kam zumindest in ihre Nähe. Stichwort Hattrick: Den bis dahin letzten Dreierpack eines Fußballers im SSV-Trikot hatte es im Mai 1999 gegeben, als Janusz Gora beim 4:2 gegen Fortuna Düsseldorf drei Mal getroffen hatte. Und auch mit Nationalspieler Tim Kleindienst hat Telalovic jetzt eine Gemeinsamkeit, streng genommen sogar zwei.

Der heutige Gladbacher war es nämlich, der den zuvor letzten Zweitliga-Hattrick vor der Halbzeitpause geschnürt hatte: im Februar 2023, damals in Diensten des 1. FC Heidenheim beim 5:0 gegen Nürnberg. Kleindienst hatte an jenem Spieltag einen Viererpack erzielt, so wie jetzt Telalovic. Einzig an den Rekord von Ottmar Hitzfeld, dem im Mai 1977 als einzigem Spieler in der Zweitliga-Historie sechs Tore in einem Spiel gelangen, kam der Ulmer gegen Regensburg nicht heran.

"Er war unfassbar durchsetzungsstark, gierig, hat jeden Zweikampf angenommen", schwärmte SSV-Trainer Thomas Wörle über seinen Torjäger. "Er ist für seinen Einsatz belohnt worden. Ich möchte aber nicht vergessen, dass seine Mitspieler ihn immer wieder toll in Szene gesetzt haben - das war ein Sieg eines sehr entschlossenen Teams", betonte der Coach - und lag durchaus richtig.

Ulm gegen Regensburg: Torpremiere für Batista-Meier

Bestes Beispiel: Der Treffer zum zwischenzeitlichen 4:0, ein Elfmetertor von Oliver Batista-Meier, der im 15. Zweitliga-Spiel seine Torpremiere und damit ein ganz persönliches Erfolgserlebnis parallel zur großen Telalovic-Show feierte. Das einzige Regensburger Tor zum 1:5-Endstand durch Noah Ganaus in der Nachspielzeit (90.+2) fiel da nicht groß ins Gewicht. Im Gegenteil.

Elf Spiele hatten die Spatzen nicht mehr gewonnen, der Sieg gegen Regensburg ist das erste Erfolgserlebnis seit dem 3:1 gegen Braunschweig am 27. September. Ein mittelgroßer Befreiungsschlag, mit dem der SSV seine Stellung auf dem Relegationsplatz wahrt und zudem den Rückstand auf den Tabellen-15. Fürth verringern konnte.

Ulm-Trainer Wörle: "Wir sind da"

Die Sehnsucht nach einem Sieg sei zuletzt "immer größer geworden", wie Wörle sagte: "Jetzt hat sie sich entladen. Wir werden das Gefühl mitnehmen: Wir sind da, wir können etwas und bringen was zu Ende." Mit einem Semir Telalovic in dieser Form sowieso.

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Patrick Stricker