Vincenzo Grifo jubelt über seine Tore gegen den VfB Stuttgart.  (Foto: IMAGO, IMAGO / Jan Huebner)

Fußball | Bundesliga

Stuttgart leidet unter Grifos Nervenstärke

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Johannes Holbein

Der VfB Stuttgart muss weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg unter Bruno Labbadia warten. Zwei verwandelte Elfmeter von Vincenzo Grifo sorgten für eine 1:2 (1:0)-Niederlage beim SC Freiburg.

Chris Führich hatte den VfB Stuttgart mit einem Schuss aus rund 25 Metern in den linken Winkel in Führung gebracht (30.). Vincenzo Grifo glich im zweiten Durchgang (60.) mit einem Foulelfmeter aus und entschied die Partie mit einem weiteren Strafstoß (84.). Beide Male hatte Stuttgarts Dan-Axel Zagadou gefoult. Das 1:2 im Freiburger Europa-Park-Stadion war für den VfB Stuttgart die dritte Niederlage im fünften Bundesliga-Spiel unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia. Auf einen Sieg muss der 57-Jährige weiterhin warten. Und auch die Auswärtsmisere des VfB hält an: 20 Bundesliga-Auswärtsspiele in Folge hat der VfB nicht mehr gewinnen können.

Bredlow beim VfB Stuttgart im Tor

Beim VfB Stuttgart ersetzte Fabian Bredlow Stammkeeper Florian Müller, der wegen Magen-Darm-Problemen kurzfristig ausgefallen war. Müller musste trotz seines Unwohlseins auf der Bank Platz nehmen, weil beim VfB neben Bredlow und Müller kein zusätzlicher Torhüter mit nach Freiburg gereist war. Der verletzte Torjäger Serhou Guirassy wurde von Luca Pfeiffer vertreten. Borna Sosa und Dan-Axel Zagadou begannen nach ihren Verletzungspausen von Beginn an.

Freiburg ohne Trainer Streich an der Seitenlinie

Beim SC Freiburg gab es im Vergleich zum Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals beim SV Sandhausen (2:0) zwei Wechsel. Mark Flekken kehrte zwischen die Pfosten zurück und Ritsu Doan spielte für Woo-Yeong Jeong. Christian Streich musste die Partie vor einem Bildschirm im Stadion verfolgen. Wegen seiner Gelb-Rot-Sperre durfte er den Innenraum nicht betreten und auch keinen Kontakt zu der Mannschaft aufnehmen. Das Verbot begann eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endete eine halbe Stunde nach Abpfiff. Lars Voßler coachte die Mannschaft.

Beide Teams mit konzentrierter Anfangsphase

Beide Mannschaften begannen konzentriert und gut organisiert. Freiburg war bemüht, das Spiel zu kontrollieren und hatte die erste Gelegenheit (11.), als Roland Sallai nach einem Steilpass im Rücken der Abwehr des VfB aufgetaucht war und mit rechts aufs linke Eck abschloss. Bredlow parierte ohne Probleme.

Traumtor von Stuttgarts Chris Führich

Stuttgart gelang es, das Freiburger Offensivspiel weitgehend zu unterbinden, blieb im eigenen Angriff aber zunächst harmlos. Bis Chris Führich (30.) den Ball im Mittelfeld bekam, ihn einige Meter führte und dann aus rund 25 Metern in den linken Winkel zum 1:0 für die Schwaben schoss. Nur vier Minuten später hätte Führich mit einem Schlenzer von links beinahe nachgelegt, sein Schuss flog aber zwei Meter am rechten Freiburger Torpfosten vorbei.

Doans Ausgleichstreffer zählt nicht

Die Freiburger waren im ersten Durchgang zögerlich, spielten in ihren Offensivaktionen zu viele Fehlpässe. Das wollten sie nach der Pause ändern, um den Ausgleichstreffer zu erzielen. Und das schien auch direkt zu gelingen. Doans abgefälschter Schuss (50.) von der Strafraumgrenze in den rechten Winkel war für Bredlow unhaltbar, wurde aber nach Videobeweis zurückgenommen, weil Michael Gregoritsch zuvor knapp im Abseits gestanden hatte.

Grifo trifft per Elfmeter zum Ausgleich

Freiburg machte Druck, wirkte zielstrebiger als in der ersten Hälfte und bekam dann nach Videobeweis einen Elfmeter zugesprochen. Gregoritsch war von VfB-Verteidiger Dan-Axel Zagadou am Knöchel getroffen worden. Vincenzo Grifo traf mit seinem Schuss ins linke untere Eck zum Ausgleich (60.). Bredlow hatte die Ecke geahnt, kam aber nicht mehr ran.

Stuttgart ließ sich davon aber nicht beirren und hatte einmal mehr durch Führich eine gute Gelegenheit. Der 25-Jährige hatte einen hohen Ball gut angenommen und aus rund acht Metern abgezogen. Sein Schuss flog aber links neben das Tor (70.). Allen voran Führich brachte die Freiburger immer wieder in Bedrängnis.

Zweiter Foulelfmeter entscheidet das Spiel

Rund zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit forderten die Freiburger erneut einen Foulelfmeter. Zagadou traf Doan leicht am Fuß. Schiedsrichter Sascha Stegemann sah die Szene und ließ weiterlaufen. Dann griff der Videoschiedsrichter ein, woraufhin Stegemann sich den Zweikampf nochmal am Bildschirm ansah und schließlich auf Elfmeter entschied. Grifo verwandelte eiskalt ins rechte obere Eck zum 2:1 (84.). In der Nachspielzeit traf Stuttgarts Borna Sosa per Freistoß noch die Latte - zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr.

SC Freiburg spendet 50.000 Euro an Erdbeben-Opfer

Bereits vor der Partie hatte der SC Freiburg verkündet, dass er 50.000 Euro an Opfer der schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien spenden wird. "Neben Hilfsgütern und Lebensmitteln, das bestätigen die Experten, helfen den Betroffenen vor allem finanzielle Unterstützungen", schrieben die Badener in einer Mitteilung. Mit der Spende wolle man Fans motivieren, ebenfalls zu unterstützen.

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Johannes Holbein

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