Lucas Höler vom SC Freiburg (Foto: IMAGO, Imago)

Fußball | Bundesliga

Lucas Höler und der SC Freiburg: Von der Liebesbeziehung zur Traum-Ehe

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Kersten Eichhorn

In der Bundesliga trifft der SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) auf Hertha BSC. Ein ganz wichtiger Faktor im Teamgefüge ist dann auch wieder Stürmer Lucas Höler, der zu Wochenbeginn seinen Vertrag im Breisgau verlängerte.

Da sind zwei zusammengekommen, die bestens zusammenpassen und inzwischen untrennbar zusammengehören: Lucas Höler und der SC Freiburg, aus der fußballerischen Liebesbeziehung wurde in den vergangenen fünf Jahren längst eine Art Traum-Ehe.

2018 war Höler vom Zweitligisten SV Sandhausen zum Sport-Club gekommen. Anfang der Woche haben der Allround-Stürmer und der Bundesligist aus dem Breisgau ihren Vertrag erneut langfristig verlängert. Lucas Höler wird also auch in den kommenden Jahren in Freiburg spielen.

SWR Sport: Lucas Höler, herzlichen Glückwunsch zur Vertragsverlängerung.

Lucas Höler: Vielen Dank, das war eine Herzensangelegenheit für mich. Es war klar, dass ich hier noch lange spielen möchte, deshalb bin ich super happy, dass es geklappt hat. Meine Frau und ich fühlen uns sehr wohl in Freiburg. Ich bin vor gut fünf Jahren hierher gewechselt, wurde super aufgenommen, habe meine ersten Schritte in der Bundesliga gemacht. Ich finde hier Tag für Tag ein Team vor, mit dem ich toll zusammenarbeiten kann, mit dem ich mich gut verstehe, Mitspieler und Trainer. Das passt einfach alles, deshalb war klar, dass ich den Vertrag verlängere.

SWR Sport: Könnten Sie sich vorstellen, ähnlich wie Nils Petersen, bis zum Ende Ihrer Karriere in Freiburg zu bleiben?

Lucas Höler: Klar, warum nicht. Ich habe hier langfristig meinen Vertrag verlängert, will hier weiter die nächsten Jahre erfolgreich spielen. Dann muss man schauen, wie es mit der Gesundheit aussieht, ich bin dann über 30. Ich lasse alles auf mich zukommen. Aber wir fühlen uns hier sehr wohl, und sportlich läuft es auch überragend. Und wenn es so gut weitergeht, kann ich mir das sehr gut vorstellen.

Begonnen hatte einst alles im hohen Norden, beim FC Hansa Schwanewede in der Nähe von Bremen. Dort in seinem Heimatverein begann der kleine Lucas mit dem Fußballspielen. Danach ging es in kleinen Schritten immer weiter nach oben. VSK Osterholz-Scharmbeck, Blumenthaler SV, VfB Oldenburg, Mainz 05 II, SV Sandhausen, SC Freiburg. Von ganz unten also nach ganz oben. Eine Karriere nicht über die Nachwuchsleistungszentren der Profivereine, sondern eher über den zweiten Bildungsweg.

Lucas Höler: "Ich war nie das Ausnahmetalent, das früh gesichtet worden ist und dann in einem Bundesligaverein in der Jugend gespielt hat. Ich habe lange in einem Dorfverein gespielt mit meinen Freunden zusammen. Als ich dann in den Herrenbereich gekommen bin, wurde ich Jahr für Jahr immer besser, konnte mich immer der jeweiligen Liga anpassen. Ich habe in jeder Klasse gespielt, ich weiß wie die Ligen ticken. Und jetzt bin ich schon lange in der Bundesliga, und ich bin sehr stolz über meinen Weg.

SWR Sport: Sie gelten als Arbeitstier, als Mentalitätsmonster im Angriff, ist das Kompliment?

Lucas Höler: Das höre ich immer sehr gerne. Ich bin kein Ausnahmetalent. Wenn man mich auf dem Platz hat, dann weiß man, was man bekommt. Immer einhundert Prozent, jedes Mal. Ich versuche alles für die Mannschaft zu tun, ich stelle mich immer in den Dienst der Mannschaft. Ich glaube, genauso bin ich dahin gekommen, wo ich jetzt bin. Deshalb werde ich auch nichts verändern. Mein Weg war der richtige, und so werde ich ihn weitergehen.

In dieser Saison war Lucas Höler beim SC Freiburg in 17 Bundesligaspielen mit von der Partie, schoss dabei drei Tore. Ein Mittelfußbruch hatte ihn im vergangenen Herbst zwischenzeitlich zu einer längeren Pause gezwungen. Inzwischen ist der 28-Jährige wieder topfit und im Mannschaftsgefüge unersetzlich. Entweder in der Startelf, oder als Joker. Insgesamt stehen für den Kämpfer bereits 158 Bundesligaspiele mit 27 Treffern für Freiburg zu Buche. Seinen größten Traum aber will er sich noch erfüllen: Einmal gegen sein einstiges Idol Lionel Messi spielen.

Lucas Höler: Auf jeden Fall. Er ist für mich ein absolutes Ausnahmetalent, der beste Spieler der Welt. Ich habe mir immer sehr gerne die Spiele von ihm angeschaut. Und jetzt spielen wir auch gerade mit Freiburg im internationalen Geschäft. Und wer weiß, wo die Reise noch hingeht. Vielleicht spielt man ja noch einmal gegeneinander. Das wäre in jedem Fall ein Traum. Warum nicht in der Champions League? Im Moment stehen wir auf diesem Platz, wir spielen wieder eine tolle Saison. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten, aber wir wollen da oben drin bleiben und geben alles dafür.

Seit sechs Bundesligaspielen sind der Tabellenvierte SC Freiburg und Lucas Höler ungeschlagen. Am Samstag (15.30 Uhr) treffen die Breisgauer daheim auf Kellerkind Hertha BSC. Von der Papierform her eigentlich eine klare Sache. Aber ist das nicht umso gefährlicher?

Lucas Höler: Das ist sehr gefährlich, 'klare Sache' ist immer ein bisschen schwierig. Jedes Spiel in der Bundesliga ist schwer. Hertha steht mit dem Rücken zur Wand, ist ganz unten drin, für die geht es um alles. Da wissen wir genau, was auf uns zukommt. Aber trotzdem, daheim in unserem Wohnzimmer, mit unseren Fans im Rücken ist immer alles möglich. Und deshalb wollen wir selbstverständlich die drei Punkte zu Hause behalten.

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Kersten Eichhorn

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