"Schön wäre es, aber ich glaube, das kriege ich nicht mehr hin", sagt Oliver Freund mit einem Schmunzeln. Es ist die Antwort auf die nicht ganz so ernst gemeinte Frage, ob er nach dem ersten denn auch das tausendste Bundesligator für den SC Freiburg erzielen werde. Freund ist heute 52 Jahre alt und hat sein letztes Spiel als Profi vor über 20 Jahren bestritten. In seiner Karriere spielte er unter anderem für Werder Bremen, Hannover 96 und den SK Rapid Wien. Von 1992 bis 1997 trug der gebürtige Südbadener das Trikot des SC Freiburg, eine Zeit an die sich Freund gerne erinnert.
Es ist einfach nur schön, an die alte Freiburger Zeit zu denken. Unter Volker Finke waren wir ein eingeschworenes Team, der Zusammenhalt war groß und wir waren sehr erfolgreich.
In seiner ersten Saison in Freiburg wurde der SC Zweitligameister und stieg erstmals in die Bundesliga auf. Oliver Freund war Stammspieler und wurde von Volker Finke meistens im linken Mittelfeld eingesetzt. In 31 Spielen erzielte er immerhin fünf Tore. Am 1. Spieltag der Saison 1993/94 waren die Breisgauer zu Gast beim FC Bayern München. Oliver Freund stand in der Startelf, in diesem Spiel allerdings als Stürmer. So kam es, dass der damals 23-Jährige am 7. August 1993 das erste Bundesligator in der Vereinsgeschichte des SC Freiburg erzielte.
Das Spiel vor 60.000 Zuschauern im Münchener Olympiastadion verloren die Freiburger zwar mit 1:3, aber heute blickt Oliver Freund trotzdem gerne auf diesen Tag zurück: "Damals war ich natürlich deprimiert, dass wir verloren haben, aber jetzt im Nachhinein wird mir schon bewusst, dass das Tor etwas Besonderes war." Die Saison verlief für den SC auch erfolgreich, das Ziel Klassenerhalt wurde schließlich erreicht.
Oliver Freund wünscht Nils Petersen das tausendste Tor
Auch wenn Oliver Freund heute in Bremen lebt, trägt er noch immer den SC Freiburg im Herzen und verfolgt die Entwicklung des Vereins mit großer Freude. "Wenn man die Verhältnisse zu meiner Zeit mit den heutigen vergleicht, merkt man, dass kontinuierlich hervorragend gearbeitet wurde. Davor kann man nur den Hut ziehen", schwärmt Freund. Auch für Christian Streich, den Freund noch aus seiner Jugend kennt, empfindet der 52-Jährige nur Bewunderung.
Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt der SC die Bayern in der Bundesliga. Es wird das insgesamt 775. Spiel im deutschen Oberhaus. Und sollte Freiburg ein Tor erzielen, wäre es Nummer 1.000 in der Vereinsgeschichte der Breisgauer. Oliver Freund erwartet ein schwieriges Spiel. Er glaubt, dass die Bayern nach der Pokalniederlage mit "Wut im Bauch" spielen werden. Trotzdem glaubt er fest daran, dass der tausendste Treffer am Wochenende fallen wird. Diesen gönnt der Premierentorschütze dem Freiburger Rekordschützen: "Ich würde es Nils Petersen wünschen. Er hört zum Ende der Saison auf und hatte eine sehr erfolgreiche Zeit beim SC."